Klimaschutzministerin Gewessler von den Grünen fiel in ihrer Regierungszeit vor allem durch Postenschacher auf. Wen wundert’s, dass ihre stellvertretende Kabinettschefin über zu wenig Gehalt klagt.

27. November 2024 / 14:51 Uhr

Gewesslers Kabinetts-Mitarbeiterin mokiert sich über Unterbezahlung im Ministerium

In einem Beitrag auf dem Kurznachrichtendienst X zeigt sich die stellvertretende Kabinettschefin von Klimaschutzministerin Leonore Gewessler verärgert darüber, dass die Beamten im Ministerium zu wenig verdienen.

Wörtlich meinte sie, nachdem sich Noch-Beamtenminister Werner Kogler (Grüne) und die für den öffentlichen Dienst zuständige Gewerkschaft GÖD auf eine Gehaltserhöhung von 3,5 Prozent geeinigt hatten, in ihrem brav gegenderten Posting:

Den Beamt:innen-Neid könnt ihr euch behalten. Ich habe die letzten 5 Jahre im @BMKlimaschutz unglaublich viele engagierte (und zum Teil im Vergleich zum „freien Markt“ schlecht bezahlte) Mitarbeiter:innen kennengelernt, die Großartiges leisten und vor denen ich meinen Hut (als Symbol bildlich dargestellt, Anm.) ziehe.

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Warum wechseln Beamte nicht in freien Markt?

Diesen Beitrag hätte sie lieber nicht geschrieben, sieht man die Reaktionen an. Jan etwa antwortete:

Warum wechseln die Mitarbeiter nicht in den freien Markt? Lösung: der sichere Job ist den Leuten wichtiger. Vollstes Verständnis. Nicht jeder kann am freien Markt reüssieren.

Und Günther C. meinte:

Jeder Beamte hält sich für im Vergleich zum freien Markt schlecht bezahlt. Komischerweise wechselt aber trotzdem keiner dorthin.

Bei Gewessler diktieren Leute von “Global 2000

Larissa B. gab eine ironische Antwort:

Gerade im Ministerium von #Gewessler ist soooo Vieles soooo toll! Es erklären/diktieren dort Leute von Global 2000, die Theaterwissenschaften als Ausbildung haben, der Wirtschaft was über Nachhaltigkeit und wie sie zu wirtschaften haben. Das kann nicht hoch genug vergütet werden!

Neos “ein wenig erbost”

Abgesehen von der Debatte auf dem X-Account der stellvertretenden Gewessler-Kabinettschefin hat die Beamten-Gehaltserhöhung auch für einen ersten Krach in den Koalitionsverhandlungen zwischen ÖVP, SPÖ und Neos geführt. Der pinke Mandatar Josef Schellhorn zeigte sich gegenüber der APA „ein wenig erbost“.

“Wir fühlen uns übergangen”

Die Neos seien in die Einigung weder eingebunden noch darüber informiert worden. „In einer Situation, in der wir nicht wissen, wie die budgetäre Lage aussieht“ und in der Rechnungshof-Präsidentin Margit Kraker eine Nulllohnrunde empfohlen hatte, sei die Erhöhung „ein bisserl viel“. Vom Finanzministerium seien zuvor zwei Prozent einberechnet gewesen, meinte Schellhorn, der nun wissen möchte „wo das Geld herkommt“. Einmal mehr verlangt er nun einen Kassasturz. „Wir fühlen uns übergangen“ und „Wir sind nicht das Beiwagerl“, richtete er den Verhandlungspartnern aus. Ein bisschen viel Selbstbewusstsein und ein bisschen wenig Realitätssinn, könnte man meinen…

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