Der amerikanische Flugzeugbauer Boeing steckt seit 2018 in wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Auch wegen veränderter Ausrichtung.

USA

9. November 2024 / 12:55 Uhr

Weg aus der Krise: Flugzeugbauer Boeing verabschiedet sich von linker Vereinnahmung

Seit 2018 steckt der Flugzeugbauer Boeing technisch und wirtschaftlich in der Krise. Ende August waren Probleme bei gleich mehreren Modellen bekannt geworden, die lange Lieferverzögerungen verursachen. Selbst das Rüstungsgeschäft verlor in den vergangenen beiden Jahren Milliarden Dollar Umsatz. Der Konzern kämpft zudem mit einem hohen Schuldenberg.

Neue Führungsspitze

Inzwischen wurde die Führungsspitze ausgetauscht. Der neue Geschäftsführer Robert Ortberg will Boeing aus der Krise zurück an die Spitze führen und kündigte einen „grundlegenden Kulturwandel“ an.

Dazu gehört, sich von der Verpolitisierung zu verabschieden. So verlegte er den Firmensitz wieder zurück nach Seattle (Bundesstaat Washington), wo die Wurzeln des Unternehmens liegen und die meisten Mitarbeiter arbeiten. 2022 hatte der vorige Chef den Führungssitz nach Arlington (Virginia) verlegt, um näher an der Macht zu sein.

Zurück zur Unternehmensbasis

Diese Neuausrichtung und vor allem die örtliche Trennung von Unternehmen und Führung wird als wesentlichste Fehlentscheidung der Führungsebene gewertet. Die Rückverlegung des Unternehmenssitzes gilt auch als Zeichen an die Mitarbeiter: Ortberg ist als Maschinenbauer näher an den Menschen und an der Arbeit an sich.

Diversität statt Fahrgastsicherheit

Und mit noch einer Entscheidung macht er sich bei der Belegschaft und den Kunden beliebt. Er löst das „Diversity Department“, die globale Abteilung für „Diversity, Equity und Inclusion“ (DEI), auf, wie Bloomberg berichtet. Am Jahresanfang hatte Elon Musk Boeing für seine Politisierung scharf kritisiert:

Wollen Sie in einem Flugzeug fliegen, wo DEI-Einstellungen über Sicherheit priorisiert werden? Das passiert gerade wirklich.

Später legte er nach: „Menschen werden an DEI sterben.“

„Go woke, go broke“

2020, nach dem Tod von George Floyd, hatte das Unternehmen den Kniefall vor der linken Gesellschaftspolitik gemacht und angekündigt, mehr „unterrepräsentierte Minderheiten“ einzustellen und die Quote an schwarzen Mitarbeitern bis 2025 um 20 Prozent zu erhöhen.

Zwei Jahre später änderte Boeing die interne Ausrichtung und vergab Boni für Führungskräfte nicht mehr für Passagier- und Mitarbeitersicherheit und Qualität, sondern für die Einhaltung von Klima- und DEI-Zielen. Damit ist das Unternehmen gescheitert, hat Arbeitsplätze und die Sicherheit der Kunden in Gefahr gebracht.

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