Alfred de Zayas, Völkerrechtler und ehemaliger Uno-Mandatsträger, war vor 30 Jahren in aller Munde – und ist es heute wieder.

23. Oktober 2024 / 09:57 Uhr

Ex-UNO-Mandatsträger De Zayas spricht über die neue Weltordnung und Völkerrecht

Dem derzeitigen Krieg zwischen Palästinensern und Israelis geht ein schon lang andauernder, ungelöster Konflikt voraus.

UNO-Charta und Kriegsverbrechen

Die Palästinenser wollen einen eigenen Staat in garantierten Grenzen. Wäre die Hamas nur gegen das israelische Militär vorgegangen, könnte man das als Kampf gegen Unterdrückung legitimieren. Das wäre im Einklang mit der UNO-Charta, meint der Völkerrechtler und ehemaliger UNO-Mandatsträger Alfred de Zayas.

Aber das gezielte Töten von Zivilisten sei ein Kriegsverbrechen, ein terroristischer Akt, und durch nichts zu rechtfertigen, auch dann nicht, wenn die Gegenseite auch so handeln würde. 

Plädoyer für Einhaltung von Verträgen

Die Aufgabe der UNO sieht er darin, eben solche Konflikte zu vermeiden und dafür zu sorgen, dass feste Vereinbarungen wie zum Beispiel die Osloer Abkommen eingehalten werden. Das Nichteinhalten von Vereinbarungen wie diejenigen von Oslo I und II oder Minsk führe unweigerlich zu Gewalt, so der Völkerrechtler aus den USA. Und er warnt:

Wer aus den Fehlern der Vergangenheit nicht lernen will, ist verdammt, sie zu wiederholen.

Verteidiger der Vertriebenen

Deshalb setzte sich der ehemalige UNO-Beamte noch in seiner aktiven Berufszeit für die deutschen Heimatvertriebenen ein. Er plädierte damals laut für deren Rechte.

Die Vorgeschichte der Vertreibung der Deutschen aus dem Osten, der Versailler Vertrag, die Lage der Deutschen in Polen und der Tschechoslowakei in der Zwischenkriegszeit, die antideutschen Pogrome in Polen nach Kriegsbeginn 1939, aber auch Hitlers „Lebensraum-Ideen“ thematisierte er in mehreren Publikationen, wobei deutlich wird, dass letztere nicht als Ursache oder Entschuldigung der Vertreibung herangezogen werden können.

Freitag und Samstag in Wien

18 Millionen Menschen wurden damals nach Westen vertrieben, mehr als 3,5 Millionen kamen um oder wurden direkt getötet – nur weil sie Deutsche waren. „Eine erschütternde Mahnung“, schrieb damals die Tageszeitung Welt über de Zayas völkerrechtliche Einbettungen.

Und nun kommt dieser große Jurist und einflussreiche UNO-Beamte nach Wien. Der in Kuba gebürtige Völkerrechtler spricht am kommenden Freitag um 19.00 Uhr über „eine multipolare Weltordnung“ im Wiener Rathauskeller und am Samstag darauf, wieder um 19.00 Uhr, über das Selbstbestimmungsrecht der Völker im Schulvereinshaus (1080 Wien, Fuhrmannsgasse), wobei sowohl der Ukraine-Krieg, der Krieg im Nahen Osten sowie das Thema der Heimatvertriebenen besprochen werden.

Bitte um Anmeldung wegen Platzmangels

Aufgrund des hohen Andrangs ersucht der Veranstalter, die Österreichische Landsmannschaft, um Anmeldung, damit jeder einen Sitzplatz findet. Anmeldung hier: [email protected].

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