Österreich quo vadis? Eine Frage, die 6,3 Millionen wahlberechtigte Österreicher heute, Sonntag, beantworten werden. Werden sie sich für ein „Österreich zuerst“ der FPÖ entscheiden oder den (toxischen) bundesdeutschen Weg einer Dreier-Koalition aus ÖVP, SPÖ und Grünen, bzw. Neos wählen?
Schon über jeder Fünfte wählt mit Wahlkarte
Exakt 6.346.059 Wahlberechtigte werden an diesem Wahlsonntag zu den Urnen gerufen. 1.436.240 Wähler haben eine Wahlkarte beantragt. Das sind 22,6 Prozent der Gesamtwahlberechtigten.
Die meisten Stimmen sind mit 1.296.084 Wählern in Niederösterreich zu vergeben. Gefolgt von Wien mit 1.127.059 und Oberösterreich mit 1.097.771 Wahlberechtigten.
Viele Wahllokale haben bereits ab 7 Uhr Früh geöffnet
Österreichweit werden 9.889 Wahllokale für die Stimmabgabe geöffnet sein. Die Öffnungszeiten sind dabei unterschiedlich. Der Großteil von ihnen öffnet die Pforten um 7.00 oder 8.00 Uhr.
Mit ihrer Stimmabgabe am meisten Zeit lassen können sich die Wiener. Dort sperren die Wahllokale erst um 17.00 Uhr. In Vorarlberg ist hingegen schon um 13.00 Uhr Schluss.
Die Ausgangslagen der Parteien
Die letzte Nationalratswahl fand am 29. September 2019 statt, also vor exakt fünf Jahren. Die ÖVP landete mit 37,5 Prozent einen Erdrutschsieg und bildete eine Koalitionsregierung mit den Grünen, die auf 13,9 Prozent der Stimmen kamen. 21,2 Prozent entfielen auf die SPÖ und 16,2 Prozent wählten die FPÖ. Auf 8,1 Prozent kamen die Neos.
FPÖ in Umfragen vorne
In Hochrechnungen der diversen Umfrageinstitute liegt die FPÖ bei 26 bis 27 Prozent, ein bis zwei Prozentpunkte vor der ÖVP, die merkwürdigerweise bei allen Instituten gleich bei 25 Prozent liegt. Der SPÖ werden 21 Prozent und den Grünen acht bis zehn Prozent zugebilligt. Die Neos liegen im Bereich von neun bis zwölf Prozent. Alle anderen Parteien liegen unter der Vier-Prozent-Hürde, um in den Nationalrat einzuziehen.
Umfrage-Ergebnisse hinterfragenswert
Besonders merkwürdig erscheint die Berechnungsmethode der Lazarsfeld Gesellschaft, die ihre Umfragen im Auftrag von oe24 macht. Dort lag die FPÖ diese Woche in den Rohdaten (wähle sicher diese Partei) bei 27 Prozent, in der Hochrechnung allerdings nur bei 26 Prozent, also unter dem Wert, wo die Befragten sagten, sie würden sich sicher für die FPÖ entscheiden. Ein wohl einmaliger Vorgang.
Umgekehrt sieht es bei der ÖVP aus, die in den Rohdaten nur auf 22 Prozent kommt, in der Hochrechnung dann aber plötzlich bei 25 Prozent liegt. Zwangsläufig stellt sich die Frage, was mit solchen Diskrepanzen in der Bewertung bezweckt wird.
Ab 17.00 Uhr werden wir sehen, wie sich die Österreicher wirklich entschieden haben.