Emmanuel Macron

In der alles entscheidenden zweiten Runde standen sich wieder Präsident Emmanuel Macron (links) und seine Herausforderin von rechts, Marine Le Pen, gegenüber. Gewonnen haben dürften aber die radikaleren Linken.

7. Juli 2024 / 20:19 Uhr

Erste Prognosen zur Wahl: Chance verpasst, Linksbündnis führt

Frankreich hat gewählt.

Alles entscheidende zweite Runde

In der ersten Runde der französischen Parlamentswahlen konnte der Rassemblement National (RN) von Marine Le Pen einen deutlichen Sieg erringen. Doch die entscheidende zweite Runde der vorgezogenen Parlamentswahl hat das erwartete Ergebnis gebracht: Trotz Wahlsiegs der Rechten dürfte die Mehrheit der 577 Sitze weiterhin von linken Parteien und der Partei von Präsident Emmanuel Macron (Ensemble) gestellt werden.

Hauptsache gegen rechts

Denn davor hatten sich die Verlierer der ersten Wahlrunde zusammengetan, um eine absolute Mehrheit des RN von Marine Le Pen im Parlament zu verhindern. 218 Kandidaten von Macrons Partei und das Linksbündnis, bestehend aus Sozialisten, Grünen, Linkspartei und Kommunisten, zogen ihre Kandidatur für die Stichwahl zurück. Hauptsache gegen rechts, mehrheitlicher Wählerwille vollkommen egal.

Im ersten Wahlgang waren nur 76 der 577 Abgeordnetenplätze vergeben worden, wobei die meisten an das RN (39) gingen. 32 Mandate erhielt das Linksbündnis. Heute, Sonntag, ging es in der Stichwahl um die verbleibenden 501 Wahlkreise.

Hohe Wahlbeteiligung

Die Wahlbeteiligung war hoch. Bereits zu Mittag lag sie bei mehr als 26,6 Prozent, so viel wie zuletzt 1981 zu diesem Zeitpunkt seit 1981. In der ersten Runde vor einer Woche lag die Wahlbeteiligung bei 66,7 Prozent.

Nach 66,7 Prozent in der ersten Runde dürfte die Wahlbeteiligung in der zweiten Runde bei 67 bis 67,5 Prozent liegen.

Erste Ergebnisse

Kurz vor 20 Uhr wurden erste Prognosen zu den Ergebnissen bekannt:

  1. Neue Volksfront (Nouveau Front Populaire): 172-192 Sitze
  2. Macron’s Ensemble 150-170
  3. Rassemblement National (+Verbündete) 132-152
  4. Les Républicains (+divers) 57-67

Damit erreicht kein Bündnis die absolute Mehrheit. Die Auswirkungen auf die Regierungsbildung sind noch nicht absehbar.

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