Das SORA-Institut führte jahrelang Wahlforschung und Hochrechnungen für den ORF durch.
Vernaderung des politischen Mitbewerbers
Bis offensichtlich wurde, dass das sich als unabhängig darstellende Meinungsforschungsinstitut die SPÖ berät. Nicht nur das: Das Strategiepapier für die Roten, das 2023 ausgearbeitet und aus Versehen bekannt geworden war, zeigte moralisch zweifelhafte Politikberatung.
So sollte die SPÖ den Weg zurück zur stärksten Partei nämlich vor allem darauf aufbauen, wie man im Duell gegen die FPÖ deren Chef Herbert Kickl als bösen Widerpart darstellen könne in einer Konfrontation von „Liebe“ und „Hass“. Die ÖVP sollte als Blockierer-Partei schlechtgemacht werden.
„Silberstein-Methoden“
Kickl sagte damals, dass die SORA-Vorschläge für die SPÖ „nichts anderes als ein Aufmarschplan für eine links-linke Bundesregierung“ gewesen seien. Denn SORA habe nichts anderes als die „Vernaderung“ des politischen Mitbewerbers vorgeschlagen. „Silberstein-Methoden“, die an den ehemaligen SPÖ-Politberater Tal Silberstein und dessen schmutzige Kampagnen erinnern.
Auf öffentlichen Druck musste der ORF damals die Zusammenarbeit mit SORA einstellen. Die dortige Firmenleitung restrukturierte das Unternehmen, wobei der Verursacher der Panne, Günther Ogris, von seinen Funktionen zurücktrat und sein Partner Christoph Hofinger das Institut weiterführte – allerdings unter dem neuen Namen „Foresight“.
„Skandal der Sonderklasse“
Doch was geschieht keine zehn Monate später? Der ORF vergibt ungeniert an den SORA-Nachfolger „Foresight“ denselben Auftrag!
Das regt FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker auf. Er kritisiert:
In der Chefetage am Küniglberg hat man jeglichen Genierer verloren und bemüht sich nicht einmal mehr, auch nur den Schein der ohnehin schon komplett ramponierten Glaubwürdigkeit zu bewahren.
Hafenecker bezeichnet das als „Skandal der Sonderklasse“.
Forderung nach ORF-Totalreform
Ein neuer Name und eine angebliche Neuaufstellung, die kaum überprüfbar sei, reichten der ORF-Führung offensichtlich aus, um dieses Nachfolgeunternehmen wieder unter Vertrag zu nehmen, analysiert der Politiker.
Umso wichtiger sei eine Totalreform des ORF in Richtung eines verschlankten Grundfunks ist, der in seinen Formaten auf Objektivität statt Einseitigkeit setze und ohne jegliche Zwangssteuern oder Zwangsgebühren auskommt, so Hafenecker.