Ukrainische Spezialeinheiten und Aufklärungsdrohnen an der weißrussischen Grenze sorgen in Minsk für Alarmstimmung. Weißrussland gilt zwar als Verbündeter der russischen Föderation, hat sich aber bisher militärisch in den Konflikt mit der Ukraine nicht eingemischt.
Selenskyj verlegt Spezialtruppen an Grenze
„Buchstäblich in den letzten Wochen haben wir bisher ungerechtfertigte und für uns immer noch unverständliche Aktivitäten in der Nähe unserer Grenzen von der Seite der Ukraine aus beobachtet“, zitiert der staatliche Fernsehsender ONT Generalstabschef Pawel Muraweiko. Dabei soll es sich um Spezialeinheiten der ersten ukrainischen Präsidentengarde handeln. Verstärkt worden sein soll die Truppe von Einheiten des „Russischen Freiwilligenkorps“, einer in Russland verbotenen terroristischen Organisation. Minsk sei gezwungen, seinerseits Einheiten sowie Artillerie an die Grenze zu verlegen, um in der Lage zu sein, zu reagieren, so Muraweiko.
Ukraine kundschaftet weißrussische Infrastruktur aus
Nach Angaben des weißrussischen Grenzausschusses wurden Aufklärungsflüge im Grenzgebiet sowie aktive Aufklärungsaktivitäten, einschließlich Annäherungen an die weißrussische Grenze, verzeichnet. Insbesondere wurden Aufklärungsflüge ukrainischer Drohnen beobachtet. Die Behörde berichtet, dass weißrussische Grenzschützer am 26. Juni im Gebiet Gomel eine Drohne, die von der ukrainischen Seite in das Innere der Republik unterwegs war, unter Einsatz von Waffen und Unterdrückungsmitteln 150 Meter von der Staatsgrenze entfernt zur Landung gezwungen hätten. Auf der Speicherkarte der Drohne wurde ein Video gefunden, dessen Auswertung ergab, dass das Gerät Industrieanlagen im Grenzgebiet sowie die Grenzinfrastruktur ausgekundschaftet hatte.