Julian Assange

Julian Assange wurde von der britischen Justiz fünf Jahre lang in einer 2×3 Meter kleinen Zelle wie ein Tier gehalten.

25. Juni 2024 / 10:10 Uhr

WikiLeaks-Gründer Julian Assange nach Deal mit USA ein freier Mann

Es ist die Erfolgsnachricht des Tages: Der von den USA seit Jahren verfolgte Journalist und Gründer der Enthüllungsplattform WikiLeaks, Julian Assange, konnte bereits gestern, Montag, Großbritannien nach fünf Jahren Haft im Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh in Richtung seiner australischen Heimat verlassen.

Prominentester politischer Gefangener freigelassen

„Julian Assange ist frei. Er verließ das Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh am Morgen des 24. Juni, nachdem er dort 1.901 Tage verbracht hatte. Das Oberste Gericht in London gewährte ihm eine Kaution, und Assange wurde am Nachmittag am Flughafen Stansted freigelassen, wo er ein Flugzeug bestieg und das Vereinigte Königreich verließ“, verlautbarte WikiLeaks heute, Dienstag, in den Morgenstunden auf X.

Assanges Ehefrau Stella bedankte sich ebenfalls auf X bei allen, die sich für die Freilassung des Journalisten eingesetzt hatten und schrieb: „Worte können unsere immense Dankbarkeit Ihnen gegenüber nicht ausdrücken – ja Sie, die Sie alle jahrelang mobilisiert haben, um dies wahr werden zu lassen“. Und in Großbuchstaben: „Danke, Danke, Danke“. Auf einem veröffentlichten Videoclip ist zu sehen, wie Assange ein Flugzeug besteigt.

USA lenkten ein

Berichten zufolge erzielten Assanges Anwälte nach Verhandlungen mit dem US-Justizministerium eine Einigung, wonach er sich zu den ihm angelasteten Spionagevorwürfen teils schuldig bekennt und ihm im Gegenzug eine weitere Haft in den USA erspart bleibt. Dieses Schuldbekenntnis soll er morgen, Mittwoch, vor einem Bundesgericht auf den Marianen, einer Inselgruppe im Westpazifik, ablegen. Die Marianen stehen unter Hoheitsgewalt der USA. Laut Absprache soll er zu fünf Jahren Haft verurteilt werden, die mit seinen fünf Jahren Haft in Großbritannien als verbüßt gelten werden. Danach wird er in seine australische Heimat weiterreisen.

Fünf Jahre Folterhaft

Mit seiner Freilassung ging für Assange ein jahrelanges Martyrium zu Ende. Fünf Jahre lang musste er wie ein verurteilter Schwerverbrecher 23 Stunden am Tag in einer zwei mal drei Meter kleinen Zelle im Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh bei London verbringen und täglich bangen, an die USA ausgeliefert zu werden, wo ihm bis zu 175 Jahre Haft drohten.

Zuvor verbrachte er sieben Jahre in der ecuadorianischen Botschaft in London. Zuschulden kommen lassen hatte er sich nichts. Vergewaltigungsvorwürfe in Schweden hatten sich als haltlos erwiesen, und als Journalist hatte er Kriegsverbrechen der USA in Afghanistan und dem Irak aufgedeckt. Verbrechen, die für die USA wie immer ohne Folgen blieben. Doch die Rache der Großmacht sollte ihn viele Jahre seines Lebens und seiner Gesundheit kosten.

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