Erdoğans “Kulturvereine” dienen zur Etablierung türkischer Gegengesellschaften in Europa. Und unsere Polizei betreibt mit deren Ableger in Wien “Vernetzungstreffen”.

24. Juni 2024 / 10:45 Uhr

Polizeiführung „vernetzt“ sich in Favoriten mit Erdoğans Islam-Behörde

Die Demokratie ist nur der Zug, auf den wir aufsteigen, bis wir am Ziel sind. Die Moscheen sind unsere Kasernen, die Minarette unsere Bajonette, die Kuppeln unsere Helme und die Gläubigen unsere Soldaten.

Recep Tayyip Erdoğan

Politischer Islam türkische Staatsdoktrin

Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan lässt keinen Zweifel über seine Absichten, die er in Deutschland oder Österreich hat. Die Länder sollen unter türkischer Führung islamisiert werden. Nicht Integration seiner Landsleute in unsere Gesellschaft ist das Ziel, sondern genau das Gegenteil: Eine türkische Gegengesellschaft soll etabliert werden, die sich weiter ausbreitet.

Und um seine Eroberungs-Phantasien umzusetzen, gründete er in Österreich im Jahr 1990 den Moscheeverein ATIB. Moscheen, Erdogans „Kasernen“, sprossen seither nicht nur in Wien wie Pilze aus dem Boden. Wie die Polizei auf Facebook letzte Woche stolz berichtete, fand sich in einer dieser „Kasernen“ in Favoriten eine Delegation der Exekutive ein, um sich dort mit Erdoğans Statthaltern zu „vernetzen“.

Naivität oder Kapitulation?

Was man in diesem Facebook-Beitrag zu lesen bekommt, lässt einen angesichts der Realität in Favoriten nur verwundert die Augen reiben. Denn gerade dieser Bezirk steht mittlerweile als Symbol dafür, was Masseneinwanderung aus islamischen Regionen mit unserer Gesellschaft, unseren Schulen und dem öffentlichen Raum macht.

Die Landespolizeidirektion Wien schreibt:

Das Projekt Gemeinsam.Sicher als Beitrag der Wiener Polizei zur Integrationsarbeit wird mittlerweile in Favoriten umgesetzt. Diese Woche gab es ein Vernetzungstreffen der Polizeiführung des PK/SPK Favoriten und der Vorstandsetage der ATIB-Union. Unsere jeweiligen Führungskräfte gehen als Vorbilder voran und zeigen, wie wichtig eine gute Vernetzung und ein wertschätzendes Miteinander für unsere Gesellschaft ist. Auch unser Referat für Diversität war mit einem Vertreter vor Ort.

Weiters ist zu lesen, dass am 12. Juli die Möglichkeit besteht, im Zuge einer “Coffee with cops”-Veranstaltung in der ATIB-Zentrale in direkten Kontakt mit der Grätzlpolizei zu treten.

Auf einem zugehörigen Gruppenbild sind mehrere Männer und eine züchtig verhüllte Frau mit Kopftuch zu sehen. Wer von diesen Personen zur Polizei-Delegation gehörte, ist nicht zu unterscheiden. Keine Uniform? Sehen „Führungskräfte der Polizei“ heutzutage bei offiziellen Besuchen so aus? Bei einem solchen Auftreten muss man sich dann über nichts mehr wundern.

Wölfe im Schafspelz

Die Union der Türkisch-Islamischen Kulturvereine in Europa (ATIB) ist ein direkter Ableger des türkischen Amts für Religion (Diyanet) und verfolgt die politische Linie der türkischen Regierung. 2018 war ein Skandal aufgeflogen, als im Internet Fotos aus einer ATIB-Moschee aufgetaucht waren, die kleine Buben beim Exerzieren in Tarnuniform und als “Leichendarsteller” zeigten. Die Kinder mussten die Schlacht von Gallipoli aus dem Jahr 1915 nachstellen. Weitere Recherchen bewiesen, dass das schaurige Schauspiel kein Einzelfall war. Der damalige Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass nun “so mancher Integrations-Phantast aufgewacht” sei. Zu nachhaltigen Gegenmaßnahmen ließ man ihn nicht mehr kommen.

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