„Du bist mein Held“, postete eine russische Ringerin zu Fotos ihres Vaters, der im Ukraine-Krieg gefallen war. Kiew fordert nun, dass die Athletin von den Olympischen Spielen in Paris ausgeschlossen wird.
Tochter darf nicht um Vater trauern
Jeglichen Rest von Pietät scheint man in offiziellen Kreisen der Ukraine verloren zu haben. Medienberichten zufolge soll das Nationale Olympische Komitee der Ukraine gefordert haben, die russische Ringerin Dinara Kudajewa von den Spielen auszuschließen. Als Begründung wird angegeben, dass sie auf Instagram Fotos ihres im Mai gefallenen Vaters gepostet und kommentiert habe. Die Fotos zeigten den Mann in Militäruniform.
Der Chef des russischen Ringerverbandes warf den Ukrainern vor, mit solchen Aktionen “allgemein anerkannte moralische Prinzipien“ zu missachten. Was mit Kudejewa passiert sei, sei eine derart persönliche Sache, dass dies nicht einmal diskutiert werden sollte, denn das Mädchen habe ihren Vater verloren, sagte er gegenüber der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti.
Kontaktschuld
Ebenfalls von den Bewerben ausgeschlossen werden sollen nach dem Willen der Ukraine zwei weitere russische Sportlerinnen, die Kudajewas Instagram-Beitrag positiv kommentiert hatten. Damit hätten sie den Krieg in der Ukraine unterstützt, unterstellen die ukrainischen Offiziellen.
Auch eine weißrussische Sportlerin ist ins Visier der ukrainischen Olympia-Agenten geraten. Ihr wird vorgeworfen, an einer Veranstaltung des Sohnes des weißrussischen Staatspräsidenten teilgenommen zu haben, der Präsident des nationalen weißrussischen olympischen Komitees ist.