Zur Ausrüstung von Soldaten gehören auch Kopfhörer. Sie schützen vor übermäßiger Lärmbelastung und dämpfen Detonationsgeräusche.
Massive Geldverschwendung
Daher will auch die Bundeswehr moderne Kopfhörer für ihre Soldaten beschaffen. Für gut 200.000 neue Gehörschutz-Kopfhörer veranschlagt sie 2,8 Milliarden Euro. Das bedeutet, dass ein Kopfhörer sage und schreibe 14.000 Euro kostet.
Der Bundesrechnungshof sieht darin massive Geldverschwendung – bei den meisten Soldaten reiche auch ein günstigeres Modell, wie der Spiegel berichtet.
15-seitiger Bericht
Im 15-seitigen Bericht zu dieser Beschaffung rügt der Rechnungshof das Bundesministerium der Verteidigung. Es würden „Funktionen teuer eingekauft, die ungenutzt bleiben“. Die neue Sprechfunktion, die pro Kopfhörer zwischen 2.000 und 2.600 Euro kostet, könnte nur von rund 20 Prozent der Soldaten überhaupt genutzt werden. Vier von fünf Soldaten haben gar keine Funkgeräte, die für die Funktion notwendig wären.
Die Prüfer kommen zu dem Schluss, dass das Verteidigungsministerium 1,2 Milliarden Euro sparen könnte, wenn es die neue Technik nur für jene einkauft, die sie überhaupt nützen können. „Aufgrund begrenzter Haushaltsmittel“ sei der Beschaffungswunsch nicht hinnehmbar.
Verteidigungsministerium verteidigt sich
Das Verteidigungsministerium verteidigt die geplante Ausgabe. Die Beschaffung sei „zukunftsorientiert und gewährleiste eine einheitliche Ausbildung, auch wenn zeitnah noch nicht alle Soldaten die Sprechsatz-Funktion nutzen können“. Man sehe in der Neuanschaffung einen „massiven Fähigkeitsgewinn“.