Karl Nehammer

Der doppelte Nehammer: Während der ÖVP-Kanzler ein Gender-Verbot in der Verwaltung ankündigt, gendert er selbst munter drauflos.

24. Jänner 2024 / 12:13 Uhr

ÖVP-Kanzler Nehammer will Gendern verbieten, gendert aber selbst

Kein Tag, an dem ÖVP-Kanzler Karl Nehammer nicht einer neuen Peinlichkeit überführt wird. Heute, Mittwoch, kam die Zeitung Oe24 dahinter, dass Nehammer zwar für ein Gender-Verbot eintritt, aber selbst gendert.

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In einem Beitrag auf X schrieb Nehammer am 6. Dezember nämlich wortwörtlich:

Seit 100 Jahren ist das heutige Bundeskanzleramt Sitz der österreichischen Bundeskanzlerinnen und Bundeskanzler. Ich habe mich besonders gefreut, dass mehrere ehemalige Regierungschef/innen dieses Jubiläum heute mitgefeiert haben…

Verwirrung komplett

Nun ist die Verwirrung komplett, denn erst gestern, Dienstag, wurde öffentlich, dass der ÖVP-Kanzler am Freitag in der Stadt Wels in Oberösterreich in seiner „Österreich 2030“-Rede vor einem ausgesuchten Publikum ein Gender-Verbot in der Verwaltung fordern werde.

Wie berichtet, fand unzensuriert heraus, dass Nehammers ÖVP bisher jede parlamentarische Initiative zum Gender-Verbot abgelehnt oder vertagt hat. Der Antrag des FPÖ-Abgeordneten Martin Graf etwa, Schluss mit dem Gender-Zwang an den Universitäten, wurde von der ÖVP am 31. Jänner 2023 abgelehnt. Vertagt wurde zudem ein Antrag des FPÖ-Abgeordneten Hannes Amesbauer am 14. März 2023, der lautete: „Gendern? Nein Danke! Regeln der deutschen Sprache einhalten – keine politisch motivierte Verfremdung der Sprache“. Und als FPÖ-Abgeordneter Martin Graf am 3. Oktober 2023 „keinen Zwang zum Gendern bei wissenschaftlichen Arbeiten“ verlangte, wurde dieser Antrag neuerlich vertagt – also in die Schublade gesteckt, wo er bis zum St. Nimmerleinstag liegen bleibt.

„Nehammer bleibt auf halbem Weg stehen“

FPÖ-Bildungssprecher Hermann Brückl fordert indessen ein generelles Gender-Verbot „an unseren Schulen“. In einer Aussendung meinte er:

Wenn das Zentralorgan der ÖVP, die Tageszeitung „Kurier“, schon heute davon schreibt, dass ÖVP-Bundeskanzler Nehammer bei seiner Rede am kommenden Freitag ein Gender-Verbot im öffentlichen Dienst fordert, dann bleibt er wieder einmal auf halbem Weg stehen. Tatsächlich wäre nämlich ein Verbot von Asterisk, Binnenmajuskel, Doppelpunkt und den sonstigen orthographischen Unsinnigkeiten in den Schulen das eigentliche Gebot der Stunde.


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