Mutter mit Kind

Kinder sind der Sinn im Leben – doch nicht mehr für alle. Das hat teils dramatische Auswirkungen.

21. Jänner 2024 / 18:02 Uhr

Blick in die Zukunft: Immer weniger Verwandte, die helfen könnten

Krisen, Teuerung und mangelnde Vereinbarkeit von Familie und Beruf gelten laut Befragungen als Ursache dafür, dass der Kinderwunsch zurückgeht: zwischen 2009 und 2023 von 2,1 auf 1,68 Kinder. Das wird weitreichende Veränderungen für jeden persönlich bringen, wie eine Studie, die im Fachmagazin Proceedings of the National Academy of Sciences erschienen ist, zeigt.

Wichtige Funktion bei der Sozialisierung

Weltweit wurden die Verwandtschaftsverhältnisse untersucht, zumal in allen Kulturen das Familiensystem eine wichtige Funktion in Bezug auf die Sozialisierung und die Kultur hat. Die Forscher analysierten die Verwandtschaftsverhältnisse der Zukunft im Vergleich zu früher in Bezug auf Größe, Struktur und Altersverteilung.

Sie stellten fest: Weltweit werden die Familien kleiner, die Familiengrößen gleichen sich an.

Weiße besonders betroffen

Besonders schnell schrumpften sie in der jüngsten Vergangenheit in Südamerika und der Karibik. Dort hatte 1950 eine 65-jährige Frau im Durchschnitt 56 lebende Verwandte. Im Jahr 2095 werden es, so die Wissenschaftler, nur noch 18,3 sein. Das entspricht einem Rückgang um 67 Prozent.

In Europa und Nordamerika, wo die Familien schon lange schrumpfen, hatte eine 65-jährige Frau im Jahr 1950 etwa 25 lebende Verwandte. Im Jahr 2095 werden es nur noch 15,9 sein.

„Gesellschaftliche Herausforderung“

Das bedeutet: Eine immer kleiner werdende jüngere Generation muss für die immer zahlreicher werdenden älteren Erwachsenen sorgen. Letztere werden noch weniger auf Verwandte zurückgreifen können, wenn es um Kontakte, Gemeinschaft und auch Hilfe geht, denn es gibt kaum mehr lebende Kinder, Enkel und Urenkel, Nichten und Neffen, Geschwister oder Cousinen und Cousins.

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