Der neue Präsident Argentiniens, Javier Milei, macht sich bei den Menschen beliebt, bei den Mächtigen unbeliebt.

19. Jänner 2024 / 14:26 Uhr

Abrechnung: Javier Milei liest den Davos-Häuptlingen die Leviten – und erntet Beifall

Schon seine Anreise zum Privat-Treffen der mächtigsten globalistischen Politiker und Geschäftsleute der Welt im schweizerischen Davos hat für Aufsehen gesorgt. Das einst wohlhabende Argentinien ist nach zahlreichen linksgerichteten Regierungen pleite. Mehr als 40 Prozent der Bevölkerung leben inzwischen in Armut.

Die zwei Arten von Politikern

Deshalb reiste der neue Präsident Javier Milei mit einem Linienflugzeug in der Economy-Klasse an und bezahlte seinen Flug auch privat. Welch ein Unterschied zu den anderen abgehobenen Politikern in Davos!

Doch nicht nur damit machte er sich bei den Menschen beliebt, bei den gesellschaftspolitisch linken Globalisten aber zum Außenseiter. Milei nützte die Bühne und erklärte den versammelten Mächtigen, wie Staatsführung gelingt oder eben misslingt:

[Die westliche Welt] ist in Gefahr, weil jene, die, die Werte des Westens eigentlich verteidigen sollten, von einer Weltsicht beeinflusst sind, die unaufhaltsam in den Sozialismus führt.

Gelingende und misslingende Armutsbekämpfung

Die meisten Regierungen des Westens hätten sich auf Methoden des Kollektivismus eingelassen, aber dieser habe noch nie etwas Gutes bewirkt, sagte der neue argentinische Staatschef auf seiner ersten Auslandsreise. In seinem Plädoyer für den Kapitalismus wies er darauf hin, dass kapitalistische Systeme statistisch Wohlstand erzeugen und besser dastehen als staatlich gelenkte Wirtschaftssysteme. Diese seien gar nicht „gerecht“, im Gegenteil. Sie seien inhärent ungerecht, weil sie auf der Erhebung von Steuern beruhten.

Dem stets als ungerecht dargestellten Kapitalismus gelinge die Armutsbekämpfung deutlich besser als dem vermeintlich gerechten Sozialismus. Die Erfahrungen Argentiniens und „die Geschichte der Menschheit zeigten, dass freies Unternehmertum erst den wirtschaftlichen Wohlstand gebracht hat“.

Gefahr vor Souveränitäts-Verlust

Milei warnte daher vor dem übergriffigen Staat, der sich in alles einmische, und vor nutzlosen Bürokraten, oft im Verbund mit der Wirtschaft. Statt Waren herzustellen und zu verkaufen, versuchen immer mehr Unternehmen, Politik zu machen. Dafür werden sie von den linken Regierungen belohnt und von “woken” NGOs in Frieden gelassen.

Und noch eine Gefahr sieht er: Internationale Organisationen greifen immer mehr in die Souveränität der Staaten ein. Organisationen, die von niemandem gewählt wurden und wo Privatinteressen über Sponsoring durchgesetzt werden.

Schonungslos gegen linke Weltanschauung

Aber nicht nur mit den politischen Dimensionen im heutigen Westen legte er sich an. Er griff die gesamte linke Weltanschauung an. Die von diesen geförderten Auseinandersetzungen zwischen Männern und Frauen seien „lächerlich“. Er warnte, dass auch der Feminismus zum Sozialismus führe, da in der liberalen Lehre Männer und Frauen gleichberechtigt seien.

Im Verbund mit Medien, Kultur und Universitäten

Mitten ins Schwarze traf Milei, als er die “woken” Gesellschafts-Veränderer kritisierte. Neomarxisten hätten es geschafft, die westliche Vernunft zu verzehren. Sie hätten die Mainstream-Medien, die Kultur, die Universitäten und auch internationale Organisationen vereinnahmt. Damit machte er sich in Davos keine Freunde.

Jährliches Stelldichein der Mächtigen

Alle Jahre wieder reisen das politische Establishment und Spitzenvertreter aus Wirtschaft und Finanzwelt nach Davos, um am Weltwirtschaftsforum (World Economic Forum, WEF) teilzunehmen.

Kritiker werfen seinem Gründer Klaus Schwab vor, dass er eine neue Weltordnung schaffen will, immer wieder wird auch der „Great Reset“, der große Neustart, ins Spiel gebracht. Schwab hatte diesen Umbruch in Corona-Zeiten ins Spiel gebracht. Auch ein fast gleichnamiges Buch hat er mit dem Wirtschaftswissenschaftler Thierry Malleret geschrieben.

Kalte Schulter vom WEF

Während Milei von den Zuhörern beklatscht wurde, verabschiedete ihn der Chef des Weltwirtschaftsforums (WEF) mit eiskalter Miene. Denn Mileis Botschaft wird zwar in den Mainstream-Medien unterdrückt werden können (kaum ein Mainstream-Medium berichtete darüber, und wenn, dann hinter der Bezahlschranke), aber sie bahnt sich ihren Weg:

Lasst euch nicht von der politischen Kaste einschüchtern.

Und:

Wir müssen entschieden gegen diese falschen Ideen kämpfen.

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