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Ölfelder Aserbaidschan

Schaut die westliche Welt vor der ethnischen Säuberung Aserbaidschans in Bergkarabach weg, weil es dort Öl und Gas gibt?

15. Oktober 2023 / 14:18 Uhr

Öl und Gas macht blind: Ethnische Säuberungen ohne Sanktionen der EU?

Wenn morgen, Montag, das österreichische Fußball-Nationalteam in Baku im EM-Qualifikationsspiel gegen Aserbaidschan antritt, sind in diesem Land Hunderttausende einem grausamen Krieg ausgesetzt. Doch kaum jemand nimmt Notiz davon.

Fußballspiel moralisch vertretbar?

In der Sport-Berichterstattung des ORF hat der Konflikt in Bergkarabach zur armenischen Grenze keinen Platz. Hier geht es nur um eines: Schafft das ÖFB-Team mit einem Sieg über Aserbaidschan die Teilnahme an der Europameisterschaft 2024 in der Bundesrepublik Deutschland? Keiner in den Mainstream-Medien stellt die Frage, ob ein Fußballspiel in einem Staat, wo gerade die größte ethnische Säuberung der vergangenen Jahrzehnte abläuft, moralisch vertretbar ist.

Kritik von FPÖ-Nationalratsabgeordneter Belakowitsch

Der Fokus der Berichterstattung liegt ohnehin im israelischen-palästinensischen Konflikt, der aktuell auch den Ukraine-Krieg in den Schatten stellt. Eine der wenigen, die darauf schauen, welche schrecklichen Dinge in Aserbaidschan gerade passieren, ist FPÖ-Nationalratsabgeordnete Dagmar Belakowitsch, die diesem Ereignis auf ihrer Facebook-Seite bereits mit zwei Einträgen Aufmerksamkeit verschaffte.

Größte ethnische Säuberung der vergangenen Jahrzehnte

Sie bedauert, dass der Kaukasus seit Wochen nicht im Blickpunkt der Öffentlichkeit stehe, obwohl dies dringend notwendig wäre. In Bergkarabach würden nämlich Armenier leben, in einer Region, die zu den aller ältesten christlichen Siedlungsgebieten gehörten. Seit dem vierten Jahrhundert. Die Bevölkerung, die zum armenischen Volk gehört, würde in einer Enklave leben und habe sich seit vielen Jahren darum bemüht, als selbständiges Prohekt anerkannt zu werden. Nur durch einen schmalen Verbindungsweg hätte die Bevölkerung Kontakt zum Mutterland Armenien gehabt. Dieser Weg wäre nun gekappt worden und Aserbaidschan habe die Bevölkerung vertrieben. Die 250.000 bis 300.000 Personen wären allesamt nach Armenien geflohen. Das sei die größte ethnische Säuberung der vergangenen Jahrzehnte.

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Medien und Politik schweigen

Die Medien würden schweigen, auch die Politik und weder der österreichische ÖVP-Außenminister, noch die EU-Kommissionspräsidentin hätten sich dazu geäußert, sagt Belakowitsch in ihrem Video-Beitrag:

Ich halte das für eine Schande und ich würde mir wirklich wünschen, dass es jetzt endlich klare Worte von ÖVP-Außenminister Alexander Schallenberg dazu gibt.

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Bestechung durch “Kaviar-Korruption”

In einem weiteren Video-Beitrag spricht Belakowitsch von der sogenannten Kaviar-Korruption. Dabei würde es sich um die Bestechung westlicher Politiker des totalitär herrschenden Herrn Alijew (Aserbaidschans Präsident Ilham Alijew, Anm. d. R.) handeln. Nicht zu übersehen dabei sei, dass Aserbaidschan Öl und Gas liefert. Gerade seit dem vergangenen Jahr, seit dem Russland-Ukraine-Konflikt, wäre von europäischen Ländern vermehrt auf Öl und Gas aus Aserbaidschan zurückgegriffen worden. Den Preis dafür hätte jetzt das armenische Volk gezahlt. Sie wären von Österreich, Europa und der westlichen Welt im Stich gelassen worden.

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