Die Wahlen bei unseren deutschen Nachbarn in Hessen und Bayern haben es gezeigt: Die Rechtsextremismus-Keule funktioniert nicht mehr! Nicht gegen die AfD, nicht gegen die FPÖ. Die Kronen Zeitung probierte es trotzdem.
„Kickls Kampf-Rhetorik unter der Lupe“ titelte die Kronen Zeitung gestern, Sonntag, prominent auf den Seiten zwei und drei. Die markigen Sprüche von FPÖ-Chef Herbert Kickl bei seiner „Heimat Tour“ ließ das Blatt von einer Sprachforscherin und einem Politik-Analysten durchforsten. Das Ergebnis hätten die Leser, ohne den Artikel jemals gesehen zu haben, schon vorwegnehmen können. Beide kamen zum Schluss:
Einige Begriffe spielen auf Nazi-Jargon an.
Nicht alle würden diese erkennen. Etwa bei Begriffen wie „Volkskanzler“ oder „Systemparteien“. Diese kenne man schon aus den 1930er-Jahren, sagten die „Experten“.
Taktik geht nicht auf
Die Kronen Zeitung setzt anscheinend weiterhin auf die Rechtsextremismus-Keule und lädt Experten ein, um die Freiheitlichen mit deren Expertise in das Nazi-Eck stellen zu können. Noch stärker als in Österreich haben dies die etablierten Medien mit der AfD in Deutschland versucht. Doch spätestens seit diesem Sonntag ist nach den historischen Wahlerfolgen der AfD in den Bundesländern Hessen und Bayern klar, dass diese Taktik nicht aufgeht.
Die AfD ist bundesweit schon knapp hinter der CDU an zweiter Stelle und im Osten des Landes sogar Nummer eins. Und auch die FPÖ erfreut sich bester Umfragewerte.
Leser verlieren Vertrauen
Dass solche Artikel wie jener in der Kronen Zeitung nur noch die wenigsten ernstnehmen, hat vermutlich damit zu tun, dass analog zur schwarz-grünen Regierung auch das Vertrauen in die einstige große „Volkszeitung“ (Pardon! Experten könnten auch diesen Begriff als “Nazi-Jargon” auffassen) verloren gegangen ist. Seit Corona, aber bestimmt seit dem erfundenen Abschiedsbrief eines vermeintlichen Selbstmörders aus der FPÖ, der Kickl belasten sollte. Dafür hatte weder der Presserat, noch der Richter und schon gar nicht der Leser Verständnis.