Im Ukraine-Krieg ist vom Westen der nächste Tabu-Bruch erfolgt: Das Vereinigte Königreich will eine Ausbildungsmission auf ukrainischem Boden durchführen. Russland reagierte auf die Ankündigungen umgehend und scharf.
Britischer Verteidigungsminister mit konkreten Plänen
Nach Hilfsgütern, Waffenlieferungen, Kampfpanzern und zuletzt Kampfflugzeugen erfolgt nun der nächste große Schritt einer westlichen Großmacht in Bezug auf die Ukraine-Unterstützung. Das Vereinigte Königreich, das zahlreiche ukrainische Truppen bereits in Großbritannien ausgebildet hat, plant, direkt mit seinen Soldaten in der Westukraine eine Ausbildungsmission durchzuführen. Die direkte Stationierung von NATO-Soldaten in dem vom Krieg betroffenen Land wäre ein absolutes Novum. Wie jedoch die Bild berichtet, kam die Aussage nicht von irgendeinem unbedeutenden Abgeordneten, sondern von keinem geringeren als von Verteidigungsminister Grant Shapps persönlich. Dabei scheinen die Pläne schon konkrete Züge zu haben. Er habe den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj kürzlich in Kiew persönlich getroffen, wo unter anderem über die Durchführung der Thematik gesprochen wurde.
Russland reagiert umgehend
Der Vorsitzende der Regierungspartei Einiges Russland und ehemalige Ministerpräsident Dimitri Medwedew drohte dem Vereinigten Königreich umgehend auf die Ankündigung. Britische Soldaten einer Ausbildungsmission seien legitime Angriffsziele Russlands. Dies ist aus militärischer Sicht auch logisch, da die gesamte Ukraine derzeit als Kriegsgebiet gilt und die NATO-Truppen aktiv den Feind Russlands ausbilden und damit stärken würden. Somit ist es mehr als verwunderlich, dass der britische Verteidigungsminister solche Pläne offenbart. Die Eskalations-Spirale würde damit rasant befeuert werden.