„Das ist wie die letzte Party auf der Titanic“, sagte KTM-Chef Stefan Pierer gestern, Samstag, der Kronen Zeitung. In Österreich werde die Rezession, die es in der Bundesrepublik Deutschland bereits gäbe, durch den Tourismus, der ausgebucht ist, kaschiert.
Auswirkungen werden drastisch
Nichtsdestotrotz werde Österreich und Europa im Herbst in eine Rezession mit ungeahnten Auswirkungen schlittern, ist Pierer, der in seinem Motorrad- und Firmenimperium allein in Österreich 7.000 Mitarbeiter beschäftigt, überzeugt. Die Folgen würden drastisch werden. Wörtlich sagte er gegenüber der Krone:
Wenn die Menschen ihre Kontoauszüge sehen, wird das eine enorme Auswirkung auf den Konsum haben.
Für kleine und mittelständische Unternehmen wird es hart
Bricht also im Herbst der gesamte Konsum zusammen? Für die kleinen und mittelständischen Betriebe werde es schwierig, meinte Pierer. Doch die braucht es in einer funktionierenden Wirtschaft. Das sei wie in einem Wald. Wenn das Moos und die kleinen Bäume nicht wachsen, würden irgendwann die großen Bäume auch sterben.
EZB hat Entwicklung verschlafen
Die Europäische Zentralbank (EZB) habe die Entwicklung total verschlafen. Zuerst so lange zuschauen, dann noch gesund beten und sagen, dass es keine Inflation gäbe, und am Ende extreme und schnelle Zinserhöhungen – normalerweise wären das Kündigungsgründe. Als Präsident der Industriellenvereinigung Oberösterreich sei es seine Aufgabe, die Wahrheit anzusprechen und auf Gefahren hinzuweisen, betonte der KTM-Chef, der aber auch Licht im Tunnel sieht:
Es wird zwar auch 2024 noch hart, aber ich sehe es nicht so, dass alles zusammenfällt, sondern dass auch die Inflation wieder ins Lot kommt. Die Rezession muss das richten.