Die ÖH-Wahl, die heute beginnt und bis Donnerstag, 11. Mai, dauert, gerät zur Farce. Die Wahlbeteiligung für die Bundesvertretung der Österreichischen Hochschülerschaft betrug beim letzten Urnengang der Studenten 2021 gerade etwas mehr als 15 Prozent. Von einer demokratischen Legitimierung der Zwangsvertretung kann damit längst keine Rede mehr sein. Für manche Studienrichtungsvertretungen muss die Wahl sogar ausfallen, weil sich gar keine oder zu wenige Kandidaten aufstellen haben lassen.
Künftige Pfleger haben keine Lust auf Politik
An der größten österreichischen Universität, der Universität Wien, haben sich für drei Studien keine Kandidaten gefunden. Betroffen ist neben dem Doktorat Wirtschaftswissenschaften und der Nederlandistik auch das für die Zukunft unserer Gesellschaft besonders interessante Studium der Pflegewissenschaft.
Nur ein Kandidat bei Islam-Theologen
Darüber hinaus müssen die Wahlen auch für einige andere Studienrichtungsvertretungen unterbleiben, weil die Zahl der Kandidaten weniger als die Hälfte der zu besetzenden Mandate ausmacht. Darunter befinden sich mit nur einem Kandidaten für drei Mandate just die Islamisch-Theologischen Studien. Experten, die den Islam bzw. zumindest sein Gesetz, die Scharia, für unvereinbar mit der Demokratie halten, dürften sich dadurch bestätigt sehen. Aber auch im Doktoratsstudium Evangelische Theologie sowie bei Slawistik und Translationswissenschaft können keine Studienrichtungsvertretungen gewählt werden.
ÖH-Wahl dauert bis Donnerstag
Wählen können die Studenten der betroffenen Fächer dennoch, allerdings nur die übergeordneten Gremien, nämlich die Universitätsvertretung und die Bundesvertretung. Die Wahllokale an den Unis haben bis Donnerstag geöffnet.