FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker erzählte in einem Gespräch mit seinem Abgeordneten-Kollegen Martin Graf, wie er, als er ein Bier trank, plötzlich vom „rechtsschaffenen Bürger zum Schwerberbrecher“ wurde.
Hafenecker nahm „am heißen Stuhl“ Platz
Martin Graf, Nationaratsabgeordneter und FPÖ-Bezirksparteiobmann des 22. Wiener Gemeindebezirks Donaustadt, hatte am 19. April zu einem neuen Format der politischen Veranstaltung geladen. Angekündigt war, dass er, Graf, als „Grillmeister“ fungieren und den Gast „am heißen Stuhl“ mit Fragen „grillen“ werde. Hafenecker nahm diese Herausforderung an und erzählte Dinge, die bis dahin der Öffentlichkeit weitgehend verborgen blieben. Das ganze Gespräch sehen Sie übrigens in einer Langfassung auf dem YouTube-Kanal von unzensuriert.
Provokante Frage zu Corona-Entschädigungsfonds
Lustig wurde es, als Martin Graf provokant meinte, böse Zungen würden behaupten, dass Hafenecker federführend in Niederösterreich den Corona-Entschädigungsfonds verhandelt habe, weil dieser selbst ein Betroffener einer solchen Strafe sei. Gemeint war die sogenannte „Backerbsen-Affäre“ vor zwei Jahren in Hafeneckers Heimatgemeinde Kaumberg, Bezirk Lilienfeld in Niederösterreich.
Biertrinken im Lokal als Verbrechen
Hafenecker sagte, er habe ein Essen von einem Wirt mit nachhause nehmen wollen. Auf einer Anschlagtafel der “Voralpenstube” in Kaumberg wäre zu lesen gewesen, dass Schnitzel und eine Backerbsen-Suppe angeboten werden. Als er dann in das Wirtshaus hineinging, traf er fünf langjährige Freunde von ihm, die ebenfalls auf das bestellte Essen in der Corona-Zeit warteten. Und um die Wartezeit zu verkürzen, habe man sich ein Bier bestellt.
Plötzlich sogar in der “ZiB2“
Ihn überraschte es dann, wie man mit ihm umgegangen sei. Er wäre dann in allen Medien vertreten gewesen, sogar in der “ZiB2”. Auf die Frage von Graf, ob nicht auch ein SPÖ-Mandatar in diesem Wirtshaus anwesend gewesen sei, meinte Hafenecker, „ja, es war auch ein SPÖ-Mandatar mit mir dort“. Graf wunderte sich, warum dieser dann nicht in den Mainstream-Medien vorgekommen sei.
Drakonische Strafen
Jedenfalls sind nach diesem Vergehen gegen die damalige Corona-Bestimmung, wo das Biertrinken in Lokalen verboten war, drakonische Strafen gegen den Wirt und gegen Hafenecker ausgesprochen worden. Der Wirt sei mit 1.000 Euro, er selbst mit 800 Euro bedroht worden, sagte Hafenecker.
Auf die Frage von Graf, was er machen würde, wenn er diese 800-Euro-Strafe aus dem Entschädigungsfonds zurückbekomme, antwortete Hafenecker:
Sollten wir irgendwie die Möglichkeit haben, diese Strafen zurückzubekommen, dann werden wir das Geld postwendend wieder in unseren Lieblingswirten investieren.