Die Urenkelin von Sowjetführer Nikita Chruschtschow, Nina Chruschtschowa, unterrichtet in den USA und gilt als scharfe Kritikerin von Wladimir Putin. Ihre politische Einschätzung scheint dennoch nicht getrübt. In einem von der Kronen Zeitung veröffentlichten Interview nimmt sie sich kein Blatt vor den Mund und sagt ganz offen:
Das Weiße Haus wollte den Krieg. Und ja, es profitiert davon.
Alle Verhandlungen zunichte gemacht
Wie sie auf diese Aussage kommt? Gegenüber der Krone meinte sie, dass sich Ende 2021 die beiden Vize-Außenminister Sergej Rjobkow und Wendy Sherman zu Gesprächen in Genf getroffen hatten. In einer Stellungnahme dazu hätte Rjabkow gesagt, man habe Fortschritte gemacht. Aber Sherman, die US-Vize-Außenministerin, soll gemeint haben:
Wir haben den Russen klargemacht, was passieren würde, wenn sie diese oder jene Schritte setzen würden.
Dadurch, analysierte Chruschtschowa in der Krone, seien alle Verhandlungen zunichtegemacht worden, „weil natürlich Russland sich das nicht gefallen lässt“. Sie sei daher überzeugt davon, dass die USA diesen Krieg wollte, weil sie davon profitiere. Denn: Ein Kriegspräsident in den USA würde im Amt bleiben, wenn er sich als Verteidiger der Demokratie geriere – noch dazu in Europa.
USA als “Verteidiger der Demokratie“
Finden die blutigen Kämpfe in der Ukraine also deshalb statt, weil Joe Biden auch bei der nächsten Wahl Präsident in den USA bleiben möchte? Chruschtschowa, eine russisch-US-amerikanische Politologin, kann das bestimmt gut einschätzen. Dass die USA zudem von Waffenlieferungen profitieren und seit Kriegsausbruch mehr Fracking-Gas nach Europa verkaufen als je zuvor, ist ein weiterer positiver Nebeneffekt dieser schrecklichen Auseinandersetzung am Schlachtfeld der Ukraine.