Die Österreicher sprechen sich mehrheitlich gegen die von Schwarz-Grün geplante Haushaltsabgabe anstelle der bisherigen GIS-Gebühr zur Finanzierung des ORF aus.
58 Prozent der Befragten gegen Regierungsplan
Das hat eine aktuelle Umfrage des profil, durchgeführt vom Meinungsforschungsinstitut Unique-research ergeben. In einer Aussendung wies das Nachrichtenmagazin auf die aktuelle Ausgabe hin und veröffentlichte das Ergebnis der Befragung: Demnach lehnen es 58 Prozent der Bevölkerung ab, dass in Zukunft alle Haushalte – und nicht nur jene mit einem Empfangsgerät – für die ORF-Programme zahlen sollen. Nur 33 Prozent sprechen sich für das neue Finanzierungsmodell aus.
Am größten ist der Widerstand unter FPÖ-Wählern, von denen 83 Prozent die Haushaltsabgabe ablehnen. Unter SPÖ-Wählern sprechen sich 52 Prozent gegen das neue System aus. Bei ÖVP-Wählern findet die Einführung einer Haushaltsabgabe mit 58 Prozent hingegen eine Mehrheit.
Auch Österreicher ohne Fernseher sollen zahlen
Wie berichtet, werden sich allein heuer die Einnahmen aus den ORF-Zwangsgebühren auf 676 Millionen Euro belaufen, die erst im Vorjahr um zehn Prozent erhöht wurden. 676 Millionen Euro allein heuer – und trotzdem droht dem Staatsfunk laut dem von der ÖVP ins Amt gehievten Generaldirektor Roland Weißmann bis 2026 ein Finanzloch von mehr als 325 Millionen Euro. Das will man sich jetzt am Küniglberg gemeinsam mit der Regierung von allen Österreichern stopfen lassen, ganz egal, ob sie einen Fernseher besitzen oder nicht.
Plus von 130 Millionen Euro pro Jahr
16,50 Euro soll die monatlich automatisch vom Gehalt eingezogene Haushaltsabgabe betragen. Das macht bei rund vier Millionen Haushalten 792 Millionen Euro pro Jahr! Von Einsparungen kann daher gar keine Rede sein, ganz im Gegenteil. Der ORF darf sich damit über ein jährliches Plus von rund 130 Millionen Euro freuen.
Kein Geld, aber neues Studio
Die Aussicht auf Mehreinnahmen mindert offenbar den Sparwillen der ORF-Manager. Mitten in der Debatte, ob der Staatsfunk künftig mit einer Haushaltsabgabe finanziert werden soll, platzte gestern, Freitag, die Meldung, wonach das Studio, in dem die „Zeit im Bild“ aufgenommen wird, in neuem Glanz erstrahlen soll. Ein Preis dafür wird allerdings nicht genannt. Unzensuriert berichtete.