Die Skandalmeldungen rund um den ARD-Sender Rundfunk Berlin Brandenburg (RBB) reißen nicht ab. Nicht genug, dass sich die Führungsetage des Senders während ihrer aktiven Zeit unverschämt die Taschen mit Gebührengeldern vollgestopft hat, lassen sie sich und ihrer Sippe auch noch bis ans Lebensende ihr Luxusleben finanzieren.
Selbstbedienungsladen RBB
Recherchen der Welt am Sonntag zufolge kassieren ehemalige Chefs des Senders im Ruhestand nicht nur die gesetzliche Rente, sondern werden bis ans Lebensende auch noch mit “Sonder-Renten” aus dem Budget der Anstalt alimentiert. In Summe macht das pro Jahr Millionenbeträge aus. Laut einem RBB-Sprecher sollen allein im vergangenen Jahr rund 2,5 Millionen Euro für sogenannte “Ruhegelder” an insgesamt 17 ausgeschiedene Chefs ausbezahlt worden sein.
Um einen derartigen Renten-Anspruch zu haben, reicht dabei auch schon eine kurze Beschäftigungszeit in dieser Position. Das Ruhegeld wird auch dann ausbezahlt, wenn die Personen eine neue Beschäftigung außerhalb des Senders aufnehmen. Zudem steigen die monatlichen Zahlungen analog zu Tariferhöhungen.
Tausende Euro pro Monat
Demnach erhält zum Beispiel ein mit 58 Jahren ausgeschiedener Fernsehdirektor, der nur fünf Jahre für den RBB arbeitete, derzeit 7.000 Euro pro Monat. Insgesamt soll er bereits eine knappe Million Euro kassiert haben. Ebenso rund eine Million Euro hat eine einstige Programmdirektorin bereits lukriert, die mit 52 Jahren aus dem Sender ausgeschieden war und 2016 eine Professur für Fernsehjournalismus an der Hochschule Magdeburg-Stendal angenommen und so parallel zum Aktiveinkommen auch noch das “Ruhegeld” kassiert hatte.
Aber auch Hinterbliebene müssen sich keine Sorgen um ihren gewohnt luxuriösen Lebensstandard machen. So zahlte der RBB der Witwe eines vor 34 Jahren verstorbenen Ex-Intendanten im Jahr 2021 Monat für Monat fast 9.500 Euro aus.