Die Landeshauptleute der Europaregion Tirol, die im Wesentlichen dem Gebiet des Kronlandes Tirol des früheren Kaisertums Österreich und der nachfolgenden österreichisch-ungarischen Monarchie entspricht, haben heute, Dienstag, den grenzüberschreitenden Zusammenschluss der Stromnetze am Brenner gefeiert.
Start unter freiheitlichem Minister
Günther Platter für Nordtirol, Arno Kompatscher für Südtirol und Maurizio Fugatti für das Trentino erfüllten damit eine alte Forderung der „Südtiroler Freiheit“ (SF), die diese 2018 mit dem damaligen österreichischen Infrastrukturminister Norbert Hofer (FPÖ) auf den Weg brachte. Die Bemühungen, die nun in den Erfolg mündeten, zeigen auch, was eine Oppositionspartei erreichen kann.
Wirtschaftliche Sicherheit für Südtirol
Neben dem gesamttiroler Aspekt sieht die SF auch die wirtschaftlichen Vorteile:
Der Zusammenschluss am Brenner ist für Südtirols Betriebe und Private sehr wichtig, um günstigen Strom einzukaufen, denn in Italien, und somit auch in Südtirol, zahlt man europaweit mitunter die höchsten Strompreise. Dies, obwohl Südtirol doppelt so viel Strom produziert, als es selbst verbraucht.
So sollen „Wirtschaftswachstum und Wettbewerbsfähigkeit“ gefördert werden, wie die Landesregierung von Südtirol in einer Aussendung mitteilte. Je nach Angebot und Nachfrage können endlich Strompakete von Nord- nach Südtirol und umgekehrt gekauft werden.
Motto „Strom verbindet“
Langfristig strebt die Südtiroler Freiheit auch eine intensive Zusammenarbeit, bis hin zur Gründung einer gemeinsamen Gesamt-Tiroler Stromgesellschaft an, wodurch die Wertschöpfung der Stromerzeugung im Lande bliebe und sich auch die Strompreise für die Konsumenten senken ließen – und das Zusammengehörigkeitsgefühl gefestigt wird.