Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) zeigt, sind die Energiekosten für die Erzeugung landwirtschaftlicher Produkte im Juli, wie erwartet, enorm gestiegen. Und auch im August gab es keine Entwarnung, im Gegenteil.
Lebensmittel müssen noch teurer werden
Das bedeutet aber, dass die Bauern die lebensnotwendigen Produkte wie Getreide, Milch und Eier nur noch unter teuren Bedingungen herstellen können. Und sie können gar nicht anders, als diese Verteuerung an den Kunden weitergeben.
Teure Düngemittel und teures Saatgut
Konkret stiegen die Kosten für Betriebsmittel im Juli um 26,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Spanne bewegte sich bei bis zu 70 Prozent! Am wenigsten hatte sich Strom verteuert, nämlich um „nur“ 20 Prozent. Doch die Preise dafür zogen dann im August gewaltig an.
Am stärksten verteuerten sich die Düngemittel, sie haben sich verdoppelt! Für Pflanzschutzmittel, vor allem Herbizide, mussten 20 Prozent mehr, für Saatgut 30 Prozent mehr bezahlt werden.
Ernteeinbußen befürchtet
Und jetzt kommt noch die durch die Russland-Sanktionen selbst herbeigeführte Bedrohung, dass es infolge des Gasengpasses zum Mangel an Stickstoffdünger kommen könnte. Dann droht im kommenden Jahr eine Missernte, warnt der Deutsche Bauernverband (DBV). Die Erträge würden um 30 bis 40 Prozent einbrechen.
Daher fordert ein Bündnis von sieben Agrarverbänden aus den mitteldeutschen Ländern ein politisches Umdenken. Sämtliche Restriktionen, die zu einer Verknappung der Produktion von Lebensmitteln und Energie führten, seien auszusetzen. Ob das die Ampel in Berlin hören und verstehen wird?