Im Kampf gegen Putin ist alles erlaubt – und alles willkommen. So überbieten sich die verschiedenen Regierungspolitiker geradezu darin, ihre Untertanen, vormals Bürger, im Energiesparen zu unterweisen.
Händewaschen und Zähneputzen
Die grüne Bundesministerin für Klimaschutz, Leonore Gewessler, wies in einem Interview mit der „ZIB 2“ die Österreicher an, gefälligst den Deckel auf den Kochtopf zu geben und die Heizkörper zu entlüften, um Energie zu sparen. Entzückend auch ihre Ratschläge, „kaltes statt warmes Wasser” zu verwenden, etwa beim Händewaschen oder Zähneputzen. Und bitte nicht vergessen: Essensreste vom Teller mit dem „Besteck abkratzen”, anstatt mit Wasser abzuspülen!
Aber nicht nur die Regierung macht auf Oberlehrer. Auch die Mainstream-Medien überschlagen sich förmlich mit guten Ratschlägen, wie die Menschen künftig mit weniger Strom und mehr Kälte im Winter auskommen können.
Weniger und kälter duschen
Im ARD-Frühstücksfernsehen wurde empfohlen, die Temperatur in der Dusche zu senken – und dabei zu singen, denn dann ließen sich die niedrigen Wassertemperaturen besser ertragen.
„Wer einmal am Tag beim Duschen pinkelt, kann rund 2.200 Liter Wasser im Jahr sparen“, verkündet etwa Funk, die Internetplattform von ARD und ZDF. Widerspricht allerdings den Tipps von Habeck, der sich schon jetzt „weniger wäscht, heizt und keine Klimaanlage“ mehr nützt.
Weg mit der Krawatte
Mit so liebevollen und hilfreichen Tipps sind die Bürger diesseits und jenseits des Inn aber nicht allein. Auch andere Regierungen pflegen sich ins intimste Privatleben ihrer – neuerdings – Untertanen (früher Bürger) hineinzureden. So schlug der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez bei einem Pressetermin am vergangenen Freitag vor, dass sich jeder ausziehen sollte, um Energie zu sparen:
Ich möchte, dass Sie sehen, dass ich keine Krawatte trage. Auf diese Weise können wir alle Energie sparen. Ich habe daher alle Minister und Entscheidungsträger gebeten, diesem Beispiel zu folgen. Auf diese Weise tragen wir alle zur Energieeinsparung bei, die unser Land so dringend braucht.
Es wird gemütlich in Europa
Die Spanier sollen gefälligst die Klimaanlagen im Sommer und die Heizungen im Winter drosseln, um Energie zu sparen. Innenräume sollen nicht mehr unter 27 Grad gekühlt und im Winter nicht auf mehr als 19 Grad geheizt werden.
Bei so vielen Ratschlägen kann unzensuriert nicht zurückstehen. Auch wir müssen unseren Senf dazu geben und schlagen speziell für alle Regierungspolitiker vor: weniger heiße Luft reden!