Die vermeintliche Popularität von Bundespräsident Alexander Van der Bellen wird offenbar nur noch bei Bildern mit Eliten zur Schau gestellt. Das Volk mag ihn nicht mehr, wie Van der Bellen nach Wels, Eferding und Bregenz nun auch in Salzburg schmerzlich feststellen musste.
In einem Video ist zu hören, wie Van der Bellen beim Besuch der Salzburger Festspiele von einer wütenden Menge ausgepfiffen, ausgebuht und als „Volksverräter“ beschimpft wird:
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Sein Schweigen machte ihn unbeliebt
Ein Déjà-vu für Van der Bellen, der sich durch sein Schweigen bei der Corona-Politik und den Korruptionsvorwürfen gegen ÖVP-Politiker keine Freunde bei den Österreichern machte. Als er dann noch vorgab, mit dem Zug umweltfreundlich nach Graz zu reisen, aber seine Wagen-Kolonne hinterher fuhr, war seine ohnehin schon angekratzte Glaubwürdigkeit endgültig beim Teufel.
Unmut auf der Straße
Zu spüren bekommt der Bundespräsident das auf der Straße, wo ihm Unmut entgegen prallt. Claus Pándi schrieb in seinem Kommentar gestern, Montag, in der Kronen Zeitung, dass Van der Bellen wissen würde, dass von seiner Rede bei den Salzburger Festspielen mehr abhängen würde als seine Wiederwahl. Angesichts des desolaten Zustandes der Regierung und einer schwächelnden Opposition liege es an ihm verbindend und fordernd zugleich zu sein.
Es stellt sich allerdings die Frage, ob sein Auftreten in der elitären Gesellschaft der Festspiel-Besucher, wo eine Opernkarte im Durchschnitt 400 Euro kostet, bei den Bürgern, die sich solchen Kulturgenuss nicht mehr leisten können, überhaupt noch Gewicht hat.