Die Asylzahlen steigen weiterhin massiv an, und viele vermuten den Ukraine-Krieg dahinter. Tatsächlich kommen aber nur 2,8 Prozent der knapp 16.000 Asylanträge in den ersten vier Monaten dieses Jahres von Ukrainern – die größten Gruppen der Asylwerber stammen heuer weiterhin aus Afghanistan, Syrien, wo schon lange kein Krieg mehr herrscht, und Tunesien, einem Urlaubsland. Selbst von Türken wurden im heurigen Jahr mehr als doppelt so viele Asylanträge gestellt als von ukrainischen Staatsbürgern.
Etikettenschwindel?
Die Hilfsbereitschaft der Österreicher hinsichtlich der Ukraine wird offensichtlich ausgenützt, um von den explodierenden Asylzahlen und den tatsächlichen Herkunftsländern abzulenken. Durch die Regelung der “blauen Karte” schlagen die ukrainischen Vertriebenen in der zugrundeliegenden Statistik des Innenministeriums (BMI) nämlich nicht wesentlich bei den Asylanträgen, sondern primär bei der Grundversorgung zu Buche. Mehr als 40.000 Ukrainer befanden sich Ende April in der österreichischen Grundversorgung.
In Österreich drei Mal mehr Asylanträge als im EU-Schnitt
Die seit dem Vorjahr nahezu explodierende Migrationswelle belastet vor allem Österreich. Am EU-Festland ist Österreich mit deutlichem Abstand das Land mit den meisten Asylanträgen pro Kopf: Drei Mal mehr Asylwerber als im EU-Durchschnitt wollten 2021 nach Österreich “flüchten”. Während Österreich auf eine Pro-Kopf-Belastung (pro 100.000 Einwohner) von 447 Asylanträgen kommt, liegt der EU27-Schnitt bei 141 Anträgen. Unser westliches Nachbarland Deutschland liegt beispielsweise bei einem Wert von 229. Besonders erwähnenswert ist aber auch unser östliches Nachbarland Ungarn mit einem statistischen Wert von null. Es geht also, wenn man will, auch als EU-Mitglied.
Stärkste Migrationswelle seit 2015 im Anmarsch
Unser Land ist mit der stärksten Migrationswelle seit 2015 konfrontiert – alleine in den ersten vier Monaten des heurigen Jahres wurden bereits mehr originäre Asylanträge gestellt als in den Jahren 2018 und 2019 unter Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) zusammen. Rechnet man die Zahlen auf das ganze Jahr hoch, so steuert die Statistik klar auf die erschreckenden Zahlen des unrühmlichen “Refugees-Welcome”-Jahres 2015 zu. Auch 2022 zeigt sich übrigens die damals übliche Geschlechterverteilung: 83,8 Prozent der Asylanträge stammen per April von – meist jungen – Männern. Für Frauen, Kinder, Alte und Kranke scheint es also keine Gefahren in den Herkunftsländern zu geben…