Die Tiroler Landeshauptstadt mit ihrem grünen Bürgermeister Georg Willi kommt den Bürgern entgegen. Allerdings triggert sie lediglich die niedrigsten Instinkte der Menschen, denn Innsbruck will das Denunzieren leichter machen.
Vermieter unter Generalverdacht
Konkret geht es um mutmaßlich illegale Vermietungen von Wohnungen an Kurzzeittouristen. Sollte ein Bürger den Verdacht hegen, dass sein Nachbar dessen Wohnung an Touristen vermietet, dann soll der Bürger seinen Nachbarn leichter anschwärzen können, nämlich mithilfe eines niederschwelligen Online-Formulars.
Damit geht das Denunzieren dann viel einfacher. Die Oppositionspartei „Gerechtes Innsbruck“ (GI) fühlt sich an „DDR-Methoden“ erinnert.
Sozialpolitik als Begründung
Willi argumentiert, dass das neue Denunziantenportal nicht nur eine „rechtliche Perspektive, sondern auch sozialpolitische Gründe“ habe. Mit diesem Argument wurden auch in der DDR alle Maßnahmen gesetzt.
Doch wie immer geht es in Wahrheit ums Geld. Denn Willi will „vor allem dort, wo Nutzungsänderungen nicht bewilligt bzw. keine Abgaben bezahlt werden, genauer hinschauen“.
SPÖ „erfreut“ über vereinfachtes Denunzieren
Für die GI mache sich Willi damit zum „Oberdenunzianten“ und sei „endgültig rücktrittsreif“, denn niemand brauche einen Bürgermeister, der seine Bürger „gegeneinander ausschnüffeln lässt“.
Anders die Sozialdemokraten. Die SPÖ zeigt sich „erfreut“ über das leichtere Denunzieren, immerhin gehe man so gegen illegale Vermietungen vor.