Der amtierende Bundespräsident Alexander Van der Bellen will erneut antreten. Dies hat er bei einer Pressekonferenz verkündet. Seine Argumentation für seine Kandidatur sind verblüffend. Der einstige Grünenchef nennt „Erfahrung, Ruhe und Unabhängigkeit“. Tatsächlich ist es so, dass Van der Bellen immer dann geschwiegen hat, wann es notwendig gewesen wäre, seine Stimme zu erheben. Vor allem gab es kaum Kritik an der Bundesregierung. Der mittlerweile als „Angelobungsautomat“ bekannte Präsident hat einen Ministerwechsel nach dem anderen knickend zur Kenntnis genommen.
„Konzentrierter“ Wahlkampf
Wenn Van der Bellen meint, dass er unabhängig wäre, dann stellt sich die Frage, warum er heute durchklingen lies, dass er Unterstützung von den Grünen haben wird. Der Noch-Bundespräsident hofft auf einen kurzen „konzentrierten“ Wahlkampf – den ihm, die FPÖ mit Sicherheit nicht ersparen wird. Sie wird auf jeden Fall einen Kandidaten nominieren. FPÖ-Chef Herbert Kickl hat bereits am Vortag klargestellt, dass Van der Bellen der Kandidat des gescheiterten Systems sei. Und FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz legte nach:
Es mutet schon eigentümlich an, wenn ein Bundespräsident nach all den politischen Skandalen, Korruptionsermittlungen und Verfassungsbrüchen der schwarz-grünen Chaosregierung, sich nur an ‚Ibiza‘ erinnern kann. Das muss wohl daran liegen, dass es Van der Bellen wohl nur wichtig war, den grünen Marsch durch die Instanzen nicht zu bremsen.
Die anderen Parteien werden keinen Kandidaten aufstellen. Die ÖVP hat auch fix eine Absage ausgesprochen, will aber auch keine Empfehlung abgeben. Von der bedeutungslosen MFG (die bereits in Kärnten zerstritten ist) heißt es, dass die Entscheidung im Sommer fallen werde.