Der grüne Gesundheitsminister Johannes Rauch hat heute, Freitag, am Abend die Rückkehr der Maskenpflicht verkündet. Sie soll ab Mitte nächster Woche für Innenräume wieder eingeführt werden. Befürchtungen, nun könnten auch die Schüler wieder Masken tragen müssen, sind noch nicht ausgeräumt. Diese Entscheidung hat Rauch ÖVP-Bildungsminister Martin Polaschek überlassen.
Über das Wochenende soll an einer „sehr präzise formulierten Verordnung“ gearbeitet werden, so Rauch. Er hoffe, dass diese bis Mittwoch fertig sei. Erst dann wird man genau wissen, wo in Zukunft wieder eine Maske getragen werden muss.
Von allen Seiten scharfe Kritik
Von allen Seiten der Opposition hagelt es scharfe Kritik. Der Gesundheitsminister taumle orientierungslos herum, hieß es von Seiten der Neos. Die SPÖ meinte, dass nicht einmal mehr die “Gecko”-Kommission mit dem Corona-Management der Bundesregierung etwas zu tun haben wolle. Die Äußerungen der beiden Impfpflicht-willigen Parteien betrafen wohl die Tatsache, dass nicht einmal zwei Wochen nach der groß verkündeten Öffnung wieder Verschärfungen kommen.
Corona-Richtlinien ohne Not verschärft
FPÖ-Bundesparteiobmann Herbert Kickl meinte dagegen, dass Krankenhauszahlen und prognostizierte Entspannung bei Fallzahlen ein klares Signal für Lockerungen statt Verschärfungen seien. In einer Aussendung meinte er:
Der neue Gesundheitsminister hat offensichtlich vor den Corona-Hysterikern und den um ihre Bildschirmpräsenz fürchtenden „Experten“ kapituliert und – wie vielfach seine Vorgänger – die Corona-Richtlinien völlig evidenzbefreit und ohne Not verschärft.
Popper prognostiziert Rückgang der Corona-Zahlen
Besonders bizarr sei dieser Schritt vor dem Hintergrund aktueller Aussagen des von der Regierung hochgeschätzten Simulationsforschers Nikolas Popper, der bereits für nächste Woche einen signifikanten Rückgang der Corona-Zahlen prognostiziert. Dazu Kickl:
Das ist ein klares Signal für Erleichterungen, anstatt Verschärfungen. Die Frage des Maskentragens sollte vollständig in die Eigenverantwortung der Bürger übertragen werden. Wer glaubt, eine Maske tragen zu müssen, kann das ja gerne tun, wenn er sich dadurch geschützt fühlt.
Quarantäne-Regeln für Arbeiter lockern
Zudem sei es an der Zeit, die Quarantäne-Regeln weiter zu lockern – und zwar nicht nur für jene Personen, auf deren Arbeitskraft der Staat nicht verzichten will. Die aktuellen Bestimmungen würden nämlich insbesondere in den Schulen einen geregelten Unterricht nach wie vor verhindern.
Lockerungen für Beschäftigte in Spitälern
Bezüglich Quarantäne-Regelungen kündigte Gesundheitsminister Rauch Lockerungen an – so sollen etwa Beschäftigte in Krankenhäusern und anderen Gesundheitseinrichtungen unter bestimmten Voraussetzungen mit Maske arbeiten gehen oder die Quarantäne-Dauer verkürzt werden.
Geimpfte Landeshauptleute infiziert
In der Pressekonferenz am Freitag Abend in Wien sagte Rauch, dass es ab Montag eine neue Kampagne geben werde, um die Impfzahlen zu heben. Offensichtlich ist dem Minister entgangen, dass Omikron vor allem auch vor Geimpften nicht halt macht – unter den dreifach Geimpften befinden sich so prominente Namen wie Hermann Schützenhöfer und Peter Kaiser, ihres Zeichens Landeshauptmänner von Steiermark und Kärnten, die sich beide aktuell mit dem Virus infiziert haben.