Wissenschaftler der Ludwig-Maximilians-Universität München veröffentlichen regelmäßig Analysen zum Corona-Geschehen.
Nüchterne Zahlendarstellung
Die Statistiker der Covid-19-Datenanalysegruppe CODAG haben in ihrem aktuellen Bericht unter Einbezug der Altersstruktur die Übersterblichkeiten in den Corona-Jahren und davor berechnet und verglichen.
Die Wissenschaftler schreiben:
Unsere Analysen berücksichtigen ausschließlich Todeszahlen, unabhängig davon, ob der Tod durch COVID-19 hervorgerufen worden ist.
Übersterblichkeit im Grippejahr 2018
Deutlich abzulesen ist etwa die starke Grippewelle 2018, die zu einer im Jahresvergleich höheren Übersterblichkeit führte, die im Folgejahr durch eine Untersterblichkeit kompensiert wurde.
Es zeigt sich auch, dass sich Covid-19 weniger stark auswirkte als die Grippe 2018: Damals war die Übersterblichkeit höher.
Gegenläufige Tendenz bei Covid-19
2020, als Covid-19 in seiner ersten Variante „wütete“, lag kaum eine Übersterblichkeit vor, ja sogar geringer als in den Jahren vor dem Grippejahr 2018.
Für 2021, als das Virus immer schwächer wurde – Delta war schwächer als das ursprüngliche Coronavirus, Omikron schwächer als Delta – zeigt sich aber eine deutlich höhere Übersterblichkeit. Nicht nur im Vergleich zum Corona-Jahr 1, sondern auch zum Grippejahr 2018. Laut klassischer Virologie müsste es bei einem „frischen“ Virus eigentlich umgekehrt sein und sich so verhalten wie bei der Grippe 2018. Tut es aber nicht, und zwar deutlich nicht.
Doch was macht den Unterschied zwischen 2020 und 2021?