Ein Foto der Lokalbevölkerung vom Luftangriff auf ein ziviles kurdisches Dorf.

5. Feber 2022 / 19:28 Uhr

Verdacht auf Luftangriffe der Türkei gegen zivile kurdische Dörfer

Bei den Luftangriffen gegen kurdische Stellungen im türkisch-syrisch-irakischen Grenzgebiet wurden anscheinend auch mehrere zivile kurdische Dörfer bombardiert. Es tauchten Bilder und Videos auf, die pure Zerstörung zeigen.
Völlig zerstörte Dörfer
Dabei sind jesidische Dörfer (eine Untergruppe der Kurden) im Nordwesten des Iraks betroffen. Videos auf Twitter der örtlichen Bevölkerung vom gleichen Tag, als der türkische Angriff auf die Stellungen stattfand, zeigen eine nächtliche Flugzeugbombardierung auf die Dörfer. Ein Video zeigt dabei das gewaltige Ausmaß der Bomben. Bilder und Videos, ebenfalls auf Twitter, vom Tag danach zeigen völlig zerstörte Dörfer.
Sehr wahrscheinlich, dass Angriff von der Türkei stammt
Es gilt als sehr wahrscheinlich, dass die Bombardierung ebenfalls durch die Türkei durchgeführt wurde. Die irakische und syrische Regierung, die ebenfalls über entsprechende Kampfflugzeuge in der Region verfügen, sind mit den Kurden verbündet. Die betroffenen Dörfer befinden sich gleichzeitig nur rund 50 Kilometer östlich vom offiziellen Angriffsziel der Türkei – für die F-16 Kampflugzeuge der Türkei ein Katzensprung sind. Dazu fand der Angriff auf die Dörfer nur wenige Stunden nach jenem auf die Stellungen statt. Fest steht, dass nur türkische Flugzeuge an dem Tag im Luftraum gesichtet wurden.
Große Spannungen zwischen Kurden und Türken
Wie unzensuriert berichtete, führte die Türkei am Mittwoch einen umfassenden Luftangriff auf kurdische Stellungen in Grenznähe durch. Das kurdisch besiedelte Gebiet im Norden Syriens und des Iraks bildet seit dem Syrischen Bürgerkrieg und dem Krieg gegen den Islamischen Staat (IS) eine autonome Region. Die Türkei sieht sich dadurch bedroht, da sie in ihrem eigenen Staatsgebiet in großen Spannungen mit der kurdischen Minderheit steht.

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