Die Zahlen des jüngsten Wochenberichts des deutschen Robert-Koch-Instituts zeigen deutlich, dass die Corona-Impfung gegen die Omikron-Variante des Corona-Virus weitgehend nutzlos ist. Wie unzensuriert aufbereitet hat, ist der Anteil der zwei- oder dreifach Geimpften unter den symptomatischen und sogar unter den hospitalisierten Omikron-Patienten höher als die Impfquote im Land. Jetzt liefert der renommierte Virologe Florian Krammer den Grund dafür: Omikron ist seiner Ansicht nach eine „Fluchtvariante“.
Geimpftenanteil bei Omikron höher als Impfquote
Fast 78 Prozent der symptomatischen Omikron-Fälle, die Im Dezember in Deutschland erfasst wurden, waren mit zwei Impfungen „grundimmunisiert“ oder hatten sogar schon den dritten Stich erhalten. Auch unter den Patienten, die ins Spital mussten liegt der Anteil mit 74,29 Prozent höher als die aktuelle Impfquote, die bei 71,9 Prozent (mindestens zwei Impfungen) steht.
Antikörper verlieren gegen Omikron ihre Wirkung
Der renommierte österreichische Virologe Florian Krammer, der in New York an der Icahn School of Medicine at Mount Sinai lehrt und forscht, liefert im Interview mit der Tageszeitung Die Presse die Begründung. Er sagt:
Tatsächlich dürfte Omikron eine starke Fluchtvariante sein. Bei Personen, die ein- oder zweimal geimpft sind, bleibt hinsichtlich des Neutralisationstiters der Antikörper nicht mehr viel übrig, sie sind vermutlich praktisch ungeschützt vor Infektionen. Bei Dreifachgeimpften sowie genesenen Geimpften hingegen ist eine Restneutralisation vorhanden.
Eine Fluchtvariante ist eine Mutation, welche das Virus sozusagen im Kampf gegen die Impfung entwickelt mit dem Ziel, den durch die Impfung erzeugten Immunschutz zu umgehen.
Effektivität gegen Infektionen wird deutlich sinken
Auf die Frage, was das konkret für die Effektivität der Impfung bedeute, sagte Krammer, man könne nur spekulieren, äußerte jedoch folgende Vermutung:
Ich glaube, dass die Effektivität gegenüber Infektionen bzw. Reinfektionen deutlich sinken wird, das gilt für Geimpfte ebenso wie für Genesene. In Israel beispielsweise hat sich schon ein dreifach geimpfter Mann mit Omikron infiziert und weist auch Symptome auf. Dennoch dürfte bei Genesenen und Geimpften ein relevanter Schutz vor schweren Verläufen vorhanden sein.
Krammers Analyse ist im Kern offenbar richtig, geht dabei aber noch nicht weit genug. Denn die deutschen Zahlen lassen nicht einmal bei Dreifachgeimpften einen signifikant höheren Schutz erkennen. 19 Prozent der symptomatischen und 17 Prozent der hospitalisierten Omikron-Patienten waren dreifach geimpft. Der von Krammer erwähnte Mann aus Israel ist also bei weitem kein Einzelschicksal.
Wirksamkeit der Drittimpfung noch unklar, jedenfalls aber gering
Im Dezember, aus dem die Daten stammen, wurden in Deutschland zahlreiche Drittstiche verabreicht. Der Anteil an der Bevölkerung lag am 1. Dezember bei 14 Prozent und schoss bis 31. Dezember auf 39,1 Prozent in die Höhe. Inwieweit diese Personen einen zumindest geringfügig besseren Schutz haben, wird sich wohl erst in den nächsten Berichten genauer ablesen lassen.