Skihüttte Nehammer

ÖVP-Bundeskanzler Karl Nehammer in der Gamskogelhütte auf dem Katschberg in Kärnten in dichtgedrängter Männerrunde. Ob er sich die Ansteckung hier holte?

8. Jänner 2022 / 11:47 Uhr

Hat sich ÖVP-Kanzler Nehammer im Skiurlaub am Katschberg mit Corona angesteckt?

Ein Foto, das in den sozialen Medien kursiert, zeigt ÖVP-Bundeskanzler Karl Nehammer in der Gamskogelhütte auf dem Katschberg in Kärnten in dichtgedrängter Männerrunde. Das Urlaubsbild des Kanzlers führt nun zu Spekulationen, er könnte sich dort – wo alle ohne Maske und Abstand ins Bild lächeln – mit Corona angesteckt haben.
Dementi aus dem Bundeskanzleramt
Dem widerspricht das Büro des Bundeskanzlers:

Bevor hier irgendwelche unzutreffenden Gerüchte entstehen: Dieses Foto wurde am 29.12. (unter Einhaltung der 2G-Regel) aufgenommen. Eine Woche später wurde der Bundeskanzler negativ PCR-getestet. Die Ansteckung ist nach seiner Rückkehr aus dem Urlaub erfolgt.

https://twitter.com/Kosak_Daniel/status/1479720014119043073?s=20
Der dreifach geimpfte Bundeskanzler selbst behauptete ja, er habe sich am Mittwoch bei einem Sicherheitsmann angesteckt.
Infektion am Freitag bekannt geworden
Das Foto entstand also – nach offizieller Angabe – zwar am 29. Dezember, doch Nehammer urlaubte auf dem Katschberg länger. Medienberichten zufolge ist er erst am Dienstag nach Wien zurückgekehrt. Bei der Corona-Mutation Omikron gibt es eine Inkubationszeit von drei bis vier Tagen. Das würde sich bei Nehammer ausgehen, bei dem die Infektion gestern, Freitag, bekannt geworden ist. Der Test erfolgte bereits am Donnerstag, 6. Jänner.
Gamskogelhütte nach Corona-Fall geschlossen
Die Gamskogelhütte auf dem Katschberg ist jedenfalls seit einigen Tagen geschlossen. Der Betreiber der Hütte war nicht erreichbar. Der Bürgermeister der Marktgemeinde Rennweg am Katschberg, Franz Aschbacher (ÖVP), sagte gegenüber unzensuriert, er wisse nicht auf den Tag genau, seit wann die Hütte geschlossen sei. Er lobte aber den Betreiber, „der seinen Betrieb nach Bekanntwerden des ersten Corona-Falls in Eigenverantwortung zugesperrt hat“.
Zum Aufenthalt des Kanzlers wollte Aschbacher mit Verweis auf die Privatsphäre nichts sagen, „ich möchte ja, dass Karl Nehammer wieder zu uns auf Urlaub kommt“. Er betonte, dass alle, die auf diesem Foto mit dem Kanzler am Tisch sitzen, auf „2G“ überprüft worden seien – darauf habe Nehammer bestanden, behauptete Bürgermeister Aschbacher.
Zweifel an Nehammers Behauptung
FPÖ-Klubobmannstellvertreterin Dagmar Belakowitsch äußerte in einer Aussendung Zweifel an Nehammers Behauptung, er habe sich erst am Mittwoch bei einem Sicherheitsmann angesteckt. Belakowitsch sagte:

Das ist selbst bei der verkürzten Inkubationszeit von Omikron wenig realistisch. Wahrscheinlicher ist wohl, dass er sich die Infektion im Laufe seines Skiurlaubs bei einem seiner angeblich mehreren Hüttenbesuche zugezogen hat.

Konsequentes Vorgehen der Behörden gefordert
Belakowitsch glaubt, dass sich Nehammer mit der Omikron-Variante angesteckt hat. Das bedeute, dass alle Personen, die in den Tagen vor seinem positiven Test für länger als 15 Minuten und mit weniger als zwei Metern Abstand mit dem Kanzler in einem Raum waren, in Quarantäne müssten.
Das betreffe jedenfalls all jene Personen, die mit ihm am Donnerstag die Pressekonferenz zu den neuen Corona-Regeln gegeben haben, also Gesundheitsminister Mückstein und die beiden GECKO-Vorsitzenden Katharina Reich und Rudolf Striedinger – außerdem alle weiteren Teilnehmer des vorangegangenen Gipfels.
Die FPÖ-Abgeordnete forderte die zuständigen Behörden auf, auch in diesem Fall, in den offenbar durchgehend politisch exponierte Personen involviert sind, mit derselben Konsequenz vorzugehen wie bei jedem Normalbürger.

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