„Wer demonstriert eigentlich noch gegen die Corona-Politik der schwarz-grünen Regierung?“, fragt die Kleine Zeitung und kommt zum Schluss:
Es bleiben nur noch die Radikalen übrig.
Die Redaktion verlässt sich in ihrer „Expertise“ auf so genannte „Experten“. Diese werden so zitiert:
Experten sehen eine zunehmende Radikalisierung und Gewaltbereitschaft unter jenen, die gegen die Coronamaßnahmen auf die Straße gehen. Erst am Sonntag wurde einer Polizistin in Graz mit einem Megafon auf den Kopf geschlagen.
ÖVP-nahe Experten
Wer diese „Experten“ sind, kann sich der Leser ausmalen. Jedenfalls kann man deren Unabhängigkeit in Frage stellen, wie man am Beispiel des neuen Geheimdienstchefs Omar Haijawi-Pirchner erkennt, der offenbar eine lupenreine ÖVP-Karriere machte. Unzensuriert berichtete, wie der oberste Staatsschützer die Öffentlichkeit über sein ÖVP-Engagement täuschte.
Der nächste ÖVP-Karrieremann ist der Landespolizeidirektor von Oberösterreich, Andreas Pilsl, der schon mehrmals als ÖVP-Innenminister gehandelt wurde. Er sagte nach einer Demo in Steyr gegenüber dem ORF:
Es braut sich da etwas zusammen, das nicht gut ist. Es gibt eine aufgeheizte Stimmung. Wir versuchen hier, die Gesellschaft und die Diskussionsform im Rahmen zu halten, damit es eben nicht eskaliert. Aber irgendwo ist eine Grenze erreicht, das zeigen auch die zwölf Festnahmen in den letzten Tagen.
In der Beschlagnahmung einer Stahlrute bei einem Kundgebungsteilnehmer sah Pilsl „eine Grenze überschritten“.
Purer Hass gegen Corona-Demonstranten
Egal, welches Medium man derzeit konsumiert: Überall schlägt den Corona-Demonstranten purer Hass entgegen. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, als würden sich die Medien im vorauseilendem Gehorsam gegenüber der Regierung eine gute Ausgangsposition für die Inseratenschaltungen in diesem Jahr verschaffen wollen. Je näher die Impfpflicht rückt, desto „radikaler“ wird die Berichterstattung. Ganz im Sinne ihrer „Geldgeber“.
Walzer tanzender Protest in Linz
Es scheint so, als würden die Journalisten nur auf ÖVP-„Experten“ hören und auf eigene Recherchen verzichten. Würden sie nämlich die warmen Redaktionsstuben einmal verlassen, um sich ein tatsächliches Bild von den vielen friedlichen Kundgebungen zu machen, könnten die Artikel – sofern von der Chefredaktion und Geschäftsführung zugelassen – anders aussehen. So aber sind beispielsweise Bilder von Walzer tanzenden Demonstranten beim Silvesterspaziergang in Linz im Mainstream nicht zu finden. Stattdessen werden einzelne Vergehen, die bei zehntausenden Teilnehmern naturgemäß passieren, sprichwörtlich von einer Mücke zum Elefanten hochstilisiert.