Die französische Zeitung Libération erhebt schwere Vorwürfe gegen den österreichischen EU-Kommissar Johannes Hahn (ÖVP). Der Politiker soll sich von Lobbyisten zu Jagdausflügen und teuren Essen einladen haben lassen, ohne dies anschließend zu melden. Der VP-Politiker dementiert die Anschuldigungen.
Jagdausflug nicht ordnungsgemäß gemeldet
Laut dem französischen Medium soll Hahn im Dezember 2015 an einem Jagdausflug teilgenommen haben, der von der belgischen Lobby der Landbesitzer (ELO) finanziert wurde. Gemäß des Verhaltenskodizes wäre dies der Kommission zu melden gewesen.
Hahn bestreitet alle Vorwürfe
Gegenüber dem ORF bestreitet ein PR-Mitarbeiter Hahns alle Vorwürfe. Die Veranstaltung wäre rein privater Natur gewesen, Hahn habe dabei nur seine damalige Lebensgefährtin begleitet, die einen Jagdschein besessen habe. Deshalb wäre es auch nicht nötig gewesen, den Ausflug bei der Kommission anzumelden.
Weitere Vorwürfe werden laut
Die linksliberale Tageszeitung Der Standard legt mit weiteren Vorwürfen nach. So habe Hahn im Juni 2021 die österreichische Vertreterin im EU-Rechnungshof, Helga Berger, gleich dreimal zum Essen getroffen, wobei die Rechnungen für das Luxusessen jeweils der Rechnungshof übernommen hätte. Bei einem der Treffen soll auch die heutige Freundin Hahns und ehemalige FPÖ-Vizekanzlerin Susanne Riess dabei gewesen sein.