Während Österreich offiziell in einen mittlerweile vierten “harten Lockdown” geschickt wurde, merkt man davon in Wien wenig. Die öffentlichen Verkehrsmittel sind vollgestopft wie immer. Die Stau-Meldungen im Radio klingen wie immer. Die Menschen scheinen die Regierungsmaßnahmen nur noch wenig zu beeindrucken. Die Frage ist nur: Wo fahren die Leute alle hin, wenn es keine offenen Wirtshäuser, Cafés, Weihnachtsmärkte und Einkaufs-Tempel gibt?
Wie zu normalen Stoßzeiten
Wie die Redaktion von unzensuriert feststellte, scheinen in Wien die meisten Menschen beim verordneten Zusperren einfach nicht mitzumachen. Auf den Straßen und Bürgersteigen sieht man nicht weniger Autos und Spaziergänger als sonst. Auch in den öffentlichen Verkehrsmitteln zeigt sich ein ähnliches Bild. Morgens und Nachmittags musste sich unser Redakteur sogar regelrecht in die volle U-Bahn quetschen – wie zu ganz normalen Wiener Stoßzeiten ohne “Lockdown”.
Regierung nicht mehr glaubwürdig
Während man beim ersten befohlenen Zusperren noch leergefegte Straßen in der Weltstadt beobachten konnten, scheinen nach zwei Jahren Corona-Krise und dem vierten verordneten Abdrehen des öffentlichen Lebens die Wiener einfach genug zu haben. Kein Wunder – die Regierung brach so viele Versprechen (Sebastian Kurz: „Die Pandemie ist für die Ungeimpften vorbei“) und verzettelt sich tagtäglich so in Widersprüchen, dass man niemandem mehr verübeln kann, wenn er der Regierung keinen Glauben mehr schenkt.
Wirtshäuser öffnen, um private Feiern zu unterbinden
Wenigstens die Wirtshäuser sollten wieder aufsperren dürfen. Denn dort erfolgt immerhin eine weitgehende Kontrolle des Infektionsgeschehens, was bei den offensichtlich jetzt gepflogenen privaten Zusammenkünften eher nicht der Fall sein dürfte. Denn wo kommen die laut ORF-ZIB2 neuerlichen mehr als 15.000 Neuinfektionen – bundesweit -am Mittwoch her?