Es ist erst wenige Tage her, als Noch-Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) im Ntv-„Frühstart“ von einer „Pandemie der Ungeimpften“ sprach – und von der wachsenden Wut bei Geimpften.
Ungeimpfte als Sündenböcke
Schon im September hatte er behauptet, dass „auf den Intensivstationen zumeist Covid-19-Patienten lägen, die nicht geimpft seien“.
Doch jetzt stellt sich heraus, dass gar niemand weiß, wie viele geimpfte und wie viele ungeimpfte Patienten auf deutschen Intensivstationen liegen.
Impfstatus bisher nicht erhoben
Diese Auskunft gab Gernot Marx, der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), am Montag bei seiner Anhörung zum Gesetzentwurf von SPD, Grünen und FDP zur Änderung des Infektionsschutzgesetzes. Er sagte wörtlich:
Die Frage (nach dem Impfstatus der Intensivpatienten) kann ich leider nicht beantworten, weil wir bisher noch nicht erfasst haben, welche Patienten auf den Intensivstationen geimpft und nicht geimpft sind.
Schuldzuweisung ohne Datengrundlage
Wir halten fest: Seit Wochen reden Politik und Mainstream-Medien von einer „Pandemie der Ungeimpften“, insbesondere auf den Intensivstationen. Ja, Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Die Linke) wollte deswegen Ungeimpften gar eine Behandlung in einem Thüringer Krankenhaus nicht mehr zusichern.
Erst ab Ende November soll tagesaktuell ermittelt und gemeldet werden, wie viele Corona-Intensivpatienten gegen Covid-19 geimpft und wie viele nicht geimpft sind. SPD, Grüne und FDP hätten eine entsprechende Anpassung des Intensivregisters auf den Weg gebracht, sagte der Grünen-Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.