Auch in den USA wollen große Konzerne möglichst „divers“ sein – besonders weiße Amerikaner haben darunter zu leiden, wie ein pikanter Fall aus dem Bundesstaat North Dakota zeigt. Für einen Gesundheitskonzern wird diese „reverse discrimation“ jetzt aber teuer.
Weißer Manager für mehr „diversity“ gefeuert
Konkret geht es bei dem Fall, bei dem nun das Urteil gesprochen wurde, um den Non-Profit-Klinikbetreiber Novant Health aus Winston-Salem: Geklagt hatte der ehemalige Manager David Duvall, der eine leitende Position in der Marketing- und Kommunikationsabteilung der Organisation innehatte. Wie Duvall vor Gericht ausführte, wurde er im Juli 2018 ohne jede Vorwarnung und ohne Begründung gekündigt, wie CNN berichtet – ersetzt wurde er schließlich durch eine schwarze und eine weiße Frau.
Millionenstrafe für Gesundheitskonzern
Der Rechtsbeistand des Klägers betonte, dass Duvalls Ersetzung durch zwei Frauen einzig den Zweck hatte, mehr ethnische und geschlechtliche „Vielfalt“ in den Führungsetagen der Organisation zu schaffen. Die Vertretung von Novant Health erwiderte hingegen, dass Duvall wegen mangelnden Führungsfähigkeiten aus dem Management des Gesundheitsdienstleisters entfernt wurde.
Das Gericht folgte schließlich der Klage der ehemaligen Novant-Führungskraft Duvall und sprach dem Kläger eine Entschädigung von zehn Millionen US-Dollar zu. Sein Anwalt S. Luke Largess begrüßte das Urteil und ergänzte, dass Duvall ein „starker Verteidiger der Diversität bei Novant“ gewesen sei. Der Gesundheitsdienstleister zeigte sich enttäuscht und kündigte an, weitere rechtliche Schritte wie eine Berufung gegen das Urteil zu prüfen.