Der Standard berichtete am Mittwoch über die geringe Auslastung der Wiener Theater. Gerade einmal 60 bis 65 Prozent der Sitzplätze wären im Burgtheater, in der Josefstadt und im Volkstheater besetzt, obwohl es doch „ein Herbst der großen Rückkehr auf die Theaterbühnen“ hätte werden sollen.
Keine Angst vor dem Virus, dafür Abneigung gegen Maßnahmen
Die traditionsreichen Wiener Theater haben Anfang September ambitionierte Programme aufgelegt. Nach drei Wochen sieht die Bilanz aber mager aus: Die Auslastung kommt in keinem Theater auch nur annähernd an die Zeit vor Corona heran.
Sodann sinniert der Standard über die Gründe: Es könnte „ein Zusammenspiel aus Abneigung gegen FFP2-Masken und Abschreckung durch die herrschende 3G-Regel“ sein, was das Publikum abschreckt. Oder das gute Wetter in den ersten beiden Septemberwochen. Kein Argument, so eine Sprecherin eines Theaters nach Publikumsrückmeldungen, sei jedenfalls die Angst vor dem Coronavirus, es fürchte sich niemand vor Covid-19.
Die Schizophrenie des Kulturbetriebs
Ab 1. Oktober wird die – offenbar ungeliebte – 3G-Regel durch die dann neue 2G-Regel in den Theatern ersetzt. Ob diese Verschärfung der Regeln zu höheren Auslastungen in den Kulturhäusern führen wird?
Doch es waren dieselben Kulturkreise, die Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) zur gleichen Zeit zujubelten, als er die Verschärfung der Corona-Regeln für Wien und damit auch für die Theater bekanntgab: „Zustimmung zur neuen Corona-Regelung kam hingegen von den Bundestheatern“, wie der Kurier betonte. Holding-Chef Christian Kircher sagte auf APA-Anfrage:
Wie in der Vorwoche klargestellt, befürworten die Geschäftsführungen der Österreichischen Bundestheater geschlossen die 2G-Regelung.
So ist das am Tropf der Macht.