Mit durchaus gelungenen Sujets hat die FPÖ-Graz ihre zweite Plakatwelle anlässlich der Grazer Gemeinderatswahl am 26. September gestartet. Zwei der Sujets sprechen ganz klar den Impfzwang an, während mit dem dritten Plakat der übertriebene Klimawahn aufs Korn genommen wird. Das Elektroauto, angetrieben mit Strom aus dem Atomkraftwerk, ist eine nicht unrealistische Dystopie.
Ansage gegen Flüchtlinge
Wenngleich die drei Plakate im Grunde genommen schon für Diskussionsstoff sorgen sollten, so ist doch das vierte Plakat jenes Sujet, dass die linkslinke Twitter-Gemeinschaft auf die Palme treibt. Zu sehen sind Fremde, von denen ausgegangen werden darf, dass sie Flüchtlinge sind. Ihnen richten die Freiheitlichen aus: „Graz ist nicht eure Heimat – Garantiert!“
SPÖlerin ist entsetzt
Die Grazerin und SPÖ-Politikerin Nina-Marie Wolf, die offenbar jüngste Bezirksvorsteherin Österreichs, findet das Plakat entsetzlich. „Das ist das mit Abstand hetzerischste und grauslichste Plakat in Graz“, schreibt sie außerdem auf Twitter. Ihre Anhänger sehen das freilich genauso. Sie haben alle offenbar nichts vom mutmaßlichen Doppelmord an zwei Frauen in Wien durch einen Asylberechtigten mitbekommen. Die Mordfälle an der 13-jährigen Leonie in Wien-Donaustadt sowie der 16-jährigen Manuela in Wiener Neustadt schon vergessen?
Die Empörung über das FPÖ-Plakat erscheint angesichts der permanenten Schwierigkeiten mit Flüchtlingen mehr als unangebracht. Vielleicht besänftigt das fünfte Plakat die Linken. Der Grazer FPÖ-Spitzenkandidat Bürgermeister-Stellvertreter Mario Eustacchio wirbt mit einem Hund für den Tierschutz. Doch wer weiß? Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) findet vielleicht auch darin noch ein Haar in der Suppe.