Ein knapp zweiminütiges Interview des grünen Vizekanzlers Werner Kogler mit oe24 TV überrascht im negativen Sinne. Befragt zum jüngsten Doppelmord an zwei Frauen in Wien durch einen Somalier, der internationalen Schutz beantragt und in Folge asylberechtigt wurde, wirkt Kogler peinlich berührt, desinteressiert und abweisend.
Medien hatten berichtet, dass der Asylberechtigte mehrmals wegen Vergewaltigung verdächtigt wurde. Ebenfalls auf der Liste: Körperverletzung und Sachbeschädigung. Allerdings wurden die strafrechtlichen Verfahren von der Staatsanwaltschaft Linz eingestellt, so auch in Folge die Aberkennungsverfahren seines Asylstatus.
Kogler kennt Fakten nicht
Kogler gab sich jedenfalls unwissend und gab an, dass er nur Schlagzeilen gelesen habe oder ihm nicht bekannt sei, ob Vorstrafen gegen den mutmaßlichen Täter vorliegen würden. Dann verurteilte er die mediale Berichterstattung. Alles, was wenige Stunden nach dem Mord gesagt würde, sei überzogen, der Grüne kenne auch die Fakten nicht. Offenbar aufgrund der Frage zu den Vorstrafen und die Prüfung von Abschiebungen holte er dann fest aus. „Ich bin mir nicht sicher, ob sie in ihrer Frage falsche Fakten behauptet haben“, meinte Kogler schroff zum Interviewer.
Pressekonferenz von Anwälten
Zwei Anwälte wollen übrigens nächste Woche sich zu zwei anderen mutmaßlichen Frauenmorden in der Vergangenheit, die durch Fremde, die nicht abgeschoben wurden, äußern. Angehörige der Opfer sollen ebenfalls zu Wort kommen. Es soll ein Bündel an Maßnahmen und Verbesserungsvorschlägen zum derzeitigen Asylverfahren präsentiert werden. Möglich, dass auch der aktuelle Doppelmord ein Thema sein wird.