Alle Medien schauten heute, Samstag, auf die Groß-Demonstration der Corona-Maßnahmenkritiker auf dem Wiener Karlsplatz. Doch es gab auch einen interessanten Nebenschauplatz: Vor dem Bundeskanzleramt fanden sich etwa fünf- bis sechshundert Menschen ein, die sich mit dem medizinischen Personal solidarisch erklärten und gegen die Impfpflicht in den Gesundheitsberufen demonstrierten.
Schlechtere Arbeitszeiten für Ungeimpfte
Am Ende der Kundgebung sprach unzensuriert mit den beiden Organisatorinnen der Veranstaltung „Das medizinische Personal steht auf!“. Sie berichteten über massiven Druck, der vonseiten der Arbeitgeber, aber auch von Abteilungsleitern auf die Angestellten in Krankenhäusern ausgeübt werde, um sich impfen zu lassen. Es gebe Mobbing und Sanktionen, etwa schlechtere Arbeitszeiten, wenn man sich dem Impfdruck nicht beugen würde.
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Erkrankungen von Kolleginnen werden verschwiegen
Auf der anderen Seite würden die Erkrankungen von Kolleginnen, die sich impfen ließen, verschwiegen. Für diese müsse man dann einspringen – „und dafür sind dann die Ungeimpften wieder gut genug“. Von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) wünsche man sich mehr Personal, mehr Ankerkennung und das Ablassen vom Impfdruck. Beide Damen erklärten zudem, mit einer eigenen Partei bei den nächsten Wahlen antreten zu wollen. Einen Namen hätte man schon: „Demokratische Familienpartei Österreich“.
Kurz und Nehammer schirmten sich ab
Bundeskanzler Sebastian Kurz, aber auch ÖVP-Innenminister Karl Nehammer schirmten sich von den Demonstranten ab. Sowohl rund um das Bundeskanzleramt als auch rund um das Innenministerium waren Sperrgitter aufgestellt. Zudem mussten dutzende Polizisten die beiden Gebäude sichern.
Am späten Nachmittag vereinte sich die Demonstration mit jener am Karlsplatz. Gemeinsam zog man dann durch Wien.