Hannes Koza : Schule : Maske

Aufregung in Vösendorf: Ausgerechnet ÖVP-Bürgermeister Hannes Koza schüttelte Kindern, die einen Mund-Nasen-Schutz tragen mussten, ohne Maske die Hand.

7. September 2021 / 16:09 Uhr

Zum Schulstart mussten alle Maske tragen – nur der ÖVP-Bürgermeister nicht

Dass die ÖVP bei selbst auferlegten Corona-Maßnahmen als Pharisäer-Partei fungiert, ist nicht neu. Gipfel des hochmütigen, selbstgerechten, heuchlerischen und scheinheiligen Handelns: Zum Schulstart in der Marktgemeinde Vösendorf, Bezirk Mödling, in Niederösterreich wurden alle zur Maskenpflicht verdonnert – nur ÖVP-Bürgermeister Hannes Koza kam ohne Mund-Nasen-Schutz.

“Bürgermeister reißt tiefe Gräben auf”

Dass Foto mit dem kleinen Mädchen, vielleicht gerade einmal sechs Jahre alt, einen Stoff-Fetzen vor dem Gesicht, und der Bürgermeister, der diesem Kind ohne Maske ein kleines Geschenk überreicht, hat Koza als „Story“ auf Facebook selbst gepostet. Die Eltern reagierten empört. Ein Vater, der anonym bleiben möchte, wandte sich mit einem Wutbrief an den FPÖ-Ortsobmann in Vösendorf, Thomas Fasching. Er schrieb:

Pandemie für türkisen Bürgermeister vorbei? Eltern und Kinder waren am ersten Schultag dazu angehalten, Masken zu tragen. Ausnahme gab es nur für den türkisen Bürgermeister Hannes Koza, der medienwirksam ohne Maske und auch ohne Babyelefantenabstand seinen vermeintlich großen Auftritt zelebrierte. Auch ohne schlechtes Gewissen, denn wie die türkise Familie vom Parteitag, veröffentlichte auch er Fotos auf Facebook. Kurz davor verglich er auf diesem Medium die mRNA Impfung für Kinder mit einer Zeckenschutzimpfung. Und statt als Bürgermeister die ohnehin schon tiefen Gräben, die die Bundesregierung bereits aufgerissen hat zu schließen, goss er mit dieser Meldung (bewußt?) noch mehr Öl ins Feuer. Während sich die beiden Lager in den Kommentaren gegenseitig beflegelten, fand er es auch nicht der Mühe wert, das Verbindende zu suchen, er stellte sich einfach tot. Das Schweigen erweckte schon fast den Eindruck, er ergötze sich daran, die angespannte Stimmung noch mehr angeheizt zu haben. So sieht sie also aus, die türkis-grüne Politik, das Beste aus beiden Welten. Einerseits gibt es strenge Vorgaben, nur für den Pöbel und gleichzeitig werden Gräben noch mehr aufgerissen.

Ungeimpfte Kinder von schulischen Aktivitäten ausschließen

Tatsächlich hat ÖVP-Bürgermeister Koza schon vor Kurzem für Aufregung gesorgt, als er in einem Facebook-Beitrag indirekt dazu aufforderte, umgeimpfte Kinder von schulischen Aktivitäten auszuschließen. Hier das Posting (inklusive Rechtschreibfehlern):

Als ich in die Schule gegangen bin, durften Kinder die keine Zeckenschutz Impfung hatten nicht auf Wandertag oder auf Schullandwoche mitfahren…. Gehört auch mal gesagt. PS: bin nicht für eine Impfpflicht! Soll nur zeigen, was damals einfach so war und heute zum Drama wird.

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Vergleich mit Zeckenimpfung sucht seinesgleichen

Dieses Posting und der Auftritt des ÖVP-Politikers beim Schulstart als einziger ohne Maske rief auch bei FPÖ-Bezirksobmann Christoph Luisser Unverständnis hervor. Gegenüber unzensuriert sagte er:

Dass ein Bürgermeister eine FSME-Impfung bei Kindern mit einer COVID Impfung vergleicht, sucht seinesgleichen. Abgesehen davon: Heuchlerischer geht es nimmer: Während die türkis-grüne Bundesregierung die Menschen und vor allem auch die Kinder mit Sinnlos-Regelungen traktiert und diese mit strengen Strafen sanktioniert, ruft ein ÖVP-Ortskaiser einerseits indirekt zum Ausschluss nicht “geimpfter” Kinder von Schulveranstaltungen auf und setzt sich andererseits über alle Regelungen selbst hinweg. Pfui Teufel kann man da nur sagen!

Kinder lernten am ersten Schultag Lektion

Facebook-Nutzer Martin M. stellte den ÖVP-Bürgermeister als „Vorbild“ dar:

Erster Schultag, und als einzige Person trägt der Bürgermeister als “Vorbild” nicht nur keine Maske, sondern begrüsst noch jedes Kind einzeln mit Händeschütteln und bückt sich runter um möglichst knapp davor zu sein um mit ihm zu reden. Die Kinder haben somit am ersten Schultag gleich die ganz wichtige Lektion für’s Leben gelernt: Scheiss auf Regeln, die gelten sowieso nicht für alle!

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Und in der Tageszeitung Heute wunderte sich der SPÖ-Vösendorf-Fraktionsvorsitzende Alfred Strohmayer über die plötzliche Lockerheit von Hannes Koza im Umgang mit Corona. Heute zitierte Strohmayer so:

Es geht darum: Wir haben seit längerer Zeit wegen Corona keine Gemeinderatssitzungen mehr im Rathaus – da ist der Herr Bürgermeister ganz pedantisch. Aber in der Schule läuft er als Einziger ohne Maske herum.

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