Wer in Niederösterreich Lehrer werden wollte, musste sich impfen lassen. Das führte zu einer Flucht in andere Bundesländer, etwa nach Wien, wo laut Bildungsdirektion Wien keine Impfpflicht für das Lehrpersonal besteht.
Die Niederösterreichischen Nachrichten (NÖN) zitierten den Bildungsdirektor von Niederösterreich, Johann Heuras, mit der Aussage:
Für Neuzugänge gilt in Niederösterreich eine Corona-Impfpflicht. Das hat dazu geführt, dass sich einige Menschen, die der Impfung kritisch gegenüberstehen, von Haus aus in anderen Bundesländern beworben haben.
Rechtliche Grundlage im Vertragsbedienstetengesetz
Tatsächlich wurden in Niederösterreich nur Lehrer aufgenommen, nämlich insgesamt 350 in den Bundesschulen und 673 im Pflichtschulbereich, die eine Impfung vorweisen konnten. Als rechtliche Grundlage dafür gilt laut Bildungsdirektion Niederösterreich der Paragraph 3/1 Zi.3 im Vertragsbedienstetengesetz. Die Pressestelle konkretisiert:
Hier ist die persönliche Eignung geregelt. Dazu zählt auch die gesundheitliche Eignung. Aufgrund der pandemischen Krisensituation war diese Maßnahme wegen der vielen Kontakte von Lehrern sachdienlich und zweckdienlich.
Lehrermangel in einzelnen Fächern
Laut Auskunft der Bildungsdirektion Niederösterreich konnten dennoch alle erforderlichen Posten besetzt werden. In der NÖN sagte Bildungsdirektor Heuras aber, dass es in einzelnen Fächern sehr wohl Probleme gebe. So herrsche etwa in Chemie, Physik oder Technischem Werken Lehrermangel.
Keine Impfpflicht für bestehende Lehrer
Keine Verpflichtung, sich impfen zu lassen, gibt es weiterhin für schon beschäftigte Lehrer. Allerdings müssen sie laut Bildungs-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) täglich ein negatives Testzertifikat vorweisen. Konkrete Zahlen darüber, wie viele Lehrer geimpft sind, gibt es nicht. Heuras geht von 85 Prozent Durchimpfungsrate unter den Pädagogen aus.