Ab dem 10. September wird Covid-19 in Dänemark nicht mehr als Krankheit betrachtet, die das Land bedroht. Laut Epidemiengesetz muss eine Krankheit schwere Störungen wichtiger gesellschaftlicher Funktionen verursachen oder zu verursachen drohen, damit Maßnahmen wie Kontaktbeschränkungen, Maskenpflicht usw. verordnet werden dürfen. Diese Bedrohung liegt nun nicht mehr vor, weshalb alle Beschränkungen aufgehoben werden, teilte das Gesundheitsministerium mit.
Regierung hält Versprechen
Gesundheitsminister Magnus Heunicke (Sozialdemokraten) dazu:
Die Regierung hat versprochen, die Maßnahmen nicht länger als nötig aufrechtzuerhalten, und das ist der Stand der Dinge.
Zuletzt hatten mehrere Parteien im Parlament kritisiert, dass Covid-19 immer noch als gesellschaftsbedrohende Krankheit bezeichnet wurde.
Hohe Impfquote als Erfolgsrezept?
Die Aufhebung der Maßnahmen begründet Heunicke mit der hohen Impfquote. Sie beträgt 75,5 Prozent für eine erste Impfung, 70,5 Prozent für beide Impfungen.
Es wird sich weisen, ob tatsächlich die Impfung den Erfolg bringt. Island mit einer noch höheren Impfquote (78,1 Prozent einmal, 73,8 Prozent zweimal geimpft) erlebt gerade seine schlimmste Infektionswelle. Anfang August lag die 14-Tagesinzidenz bei etwa 390 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Die meisten der Infizierten sind Geimpfte.
Hintertür offen gelassen
Dänemarks Gesundheitsminister hält sich daher die Hintertür offen:
Und die Regierung wird nicht zögern, schnell zu handeln, wenn die Epidemie erneut wesentliche Funktionen unserer Gesellschaft bedroht.