Man kann es mit dem Klimaschutz manchmal übertreiben. Die ASFINAG ließ Mitte Juni des Jahres mitteilen, dass sie 400 Tonnen CO2 insofern einsparen will, indem Verkehrsschilder entlang von Autobahnen ausgetauscht werden sollen. Statt Aluminium, werde auf Holz gesetzt. Pilotprojekte gibt es in Tirol und der Steiermark. Walter Rauch, steirischer FPÖ-Politiker und Umweltsprecher im Nationalrat, ging der Sache nach und stellte eine parlamentarische Anfrage an Umweltministerin Leonore Gewessler von den Grünen.
Bambus aus dem fernen China
Denn die Sache hat einen Haken: Das Holz für die Verkehrsschilder muss bestimmte Normen erfüllen, und Holz aus Österreich eignet sich dafür nicht. Stattdessen sollen besonders widerstandsfähiger Bambus aus dem fernen China bzw. auch Accoya, ein modifiziertes Holzprodukt aus der neuseeländischen Radiata-Kiefer, für die Verkehrzeichen verwendet werden.
Gewessler musste beantworten, dass die CO2-Belastung für den Transport (Verschiffung) von Bambus nach Europa ca. 155 Kilo CO2-Äquivalent pro Tonne beträgt. Die CO2-Belastung für den Transport (Verschiffung) von Accoya nach Europa beträgt ca. 270 Kilo CO2-Äquivalent pro Quadratmeter. Greta Thunberg würde sich vor lauter Ärger die ausgeborgten Second-Hand-Kleider von Leib reißen!
Aktuell 20.000 Euro Auftragsvolumen
Eine Firma mit Sitz in Kärnten wurde für die Herstellung der Holzschilder beauftragt. Das Auftragsvolumen beträgt fast 20.000 Euro. Dass österreichweit alle Aluminium-Schilder durch Holzschilder ersetzt werden, schließt Gewessler übrigens aus. Im Sinne der Nachhaltigkeit werden keine funktionsfähigen Schilder ausgewechselt. Die ASFINAG tauscht übrigens österreichweit jährlich bis zu 3.000 Schilder aus.