Viele Pflegefälle werden nicht in einem Pflegeheim, sondern von Angehörigen betreut.
Möglichkeit einer Selbstversicherung
Unter bestimmten Voraussetzungen haben diese pflegenden Angehörigen die Möglichkeit einer Selbstversicherung. Das heißt, dass der Staat die Kosten für die Versicherungszeiten, die dann bei der Berechnung der Pension berücksichtigt werden, bezahlt.
Welche Summen über die letzten Jahre bezahlt wurden, ist nun aufgrund einer Anfrage der freiheitlichen Frauen- und Seniorensprecherin Rosa Ecker bekannt.
Kosten von neun Millionen Euro auf über 50 gestiegen
2009 sind neun Millionen Euro an Kosten angefallen. Im Folgejahr verdreifachte sich der Betrag auf 32,1 Millionen Euro. Höchststand war 2019 mit 59,1 Millionen Euro, im Jahr 2020 sind 53 Millionen Euro angefallen.
Viele pflegende Angehörige sind über viele Jahre tätig. 465 Personen etwa haben im Rahmen der Selbstversicherung 142 Versicherungsmonate erworben. Der Großteil davon sind Frauen, konkret 437. Generell handelt es sich bei den pflegenden Angehörigen, die die Selbstversicherung in Anspruch nehmen, fast ausschließlich um Frauen. Von den 36.944, die zumindest ein Versicherungsmonat erworben haben, sind 33.072 Frauen.
Unsichere Zukunft
Fraglich bleibt, inwieweit pflegende Angehörige, die faktisch bis zur Pension tätig sind, aber parallel keiner Erwerbstätigkeit nachgehen, von der Selbstversicherung profitieren. Die monatliche Beitragsgrundlage beträgt 1.986,04 Euro, was bedeuten kann, dass pflegende Angehörige langfristig eine niedrige Pension erhalten dürften.