Nichts ist geblieben, von der vom einstigen Staatspräsident Nelson Mandela in den 1990iger Jahren des letzten Jahrhunderts versprochenen friedlichen, multikulturellen Gesellschaft Südafrikas, in der Schwarze, Weiße, Farbige und Asiaten friedlich nebeneinander leben und arbeiten können. Knapp 30 Jahre nach dem Ende der weißen Apartheid hat sich eine schwarze Dauer-Anarchie im ehemals wirtschaftlich erfolgreichen Land am Kap der Guten Hoffnung etabliert.
Gegenwärtig wird das gesamte Land durch eine bereits über eine Woche dauernde Welle der Brandstiftung und der Plünderungen heimgesucht. Hinter diesen kriminellen Aktionen stecken radikalisierte Anhänger des ehemaligen Staatspräsidenten Jakob Zuma, der im Zuge eines Strafverfahrens in eine 15 Monate dauernede Beugehaft genommen worden ist. Gegen Zuma, einem Spitzenpolitiker der marxistischen Regierungspartei African National Congress (ANC), wird seit Jahren wegen Korruption ermittelt.
ANC setzt gegen eigene Anhänger Polizei und Militär ein
Die aktuelle Regierung unter Staatspräsident Cyril Ramaphosa (ANC) hat neben 5.000 Sicherheitspolizisten jetzt auch mehr als 25.000 Militärangehörige mobilisiert um gegen die eigenen plündernden und brandschatzenden Anhänger vorzugehen. Bisher sind mindestens 72 Tote und unzählige Verletzte bei den südafrikanischen Unruhen laut offiziellen Meldungen zu verzeichnen.
Durch die gewaltsamen Ausschreitungen sollen bisher auch mindestens 20.000 Arbeitsplätze vernichtet worden sein, da Geschäfte und Betriebsstätten niedergebrannt, verwüstet und geplündert worden sind. Viele Geschäftsleute und Unternehmer stehen vor den Trümmern ihrer Existenz, die ihnen von ihren Mitbürgern zerstört worden sind.
Schwarzer Rassismus gegen weiße und asiatische Minderheiten
Seit Jahren herrscht in Teilen der schwarzen Bevölkerung ein wachsender Rassismus gegen weiße und asiatische Minderheiten. Die Kriminalstatistik Südafrika spricht im Hinblick auf die Verteilung des Gewalt- und Kriminalitätspotentials eine klare Sprache. Dass weiße Farmer und Geschäftsleute verschleppt und ermordet werden, gehört in einzelnen Provinzen seit Jahren zum südafrikanischen Alltag.
Laut Medienberichten soll es aktuell aber vor allem in der Küstenstadt Durban im Osten, wo es einen großen indischen Bevölkerungsanteil gibt, zu blutigen Ausschreitungen gekommen sein, die mindestens 15 Todesopfer gekostet hat.